Der Versicherer Swiss Life Deutschland, München, hat seine Berufsunfähigkeits-Policen überholt. Zudem will das Unternehmen junge Leute mit speziellen Zielgruppenkonzepten zum Einstieg in die BU bewegen.
Mit ihrer Neukalkulierung der Risiken und entsprechender Beitragsanpassung will die Swiss Life auf eine Verschiebung der Ursachen für Berufsunfähigkeit (BU) innerhalb der Berufsgruppen reagieren.
Laut Dr. Wilhelm Schneemeier, dem Chief Risk Officer der Gesellschaft, hat man unter anderem festgestellt, dass kaufmännische Angestellte heute deutlich häufiger an Bandscheibenvorfällen oder psychischen Problemen erkranken.
Dagegen seien die BU-Fälle bei manchen handwerklichen Berufen zurückgegangen, weil viele Arbeitsabläufe durch mehr Technik unterstützt würden und das die Arbeitssicherheit erhöhe. Bei Ärzten habe sich das Berufsunfähigkeitsrisiko indes erhöht, was unter anderem auf die gestiegene Arbeitsbelastung und Schichtarbeit im Krankenhaus zurückzuführen sei.
Diesen Veränderungen will der Versicherer mit den jüngsten Anpassungen Rechnung tragen. „Um die Tätigkeitsbereiche detaillierter und risikogerechter einstufen zu können, haben wir die bisher vier auf nunmehr sechs Berufsgruppen aufgeteilt“, erklärt Schneemeier.
Günstiger werde die Berufsunfähigkeitsabsicherung damit zum Beispiel für Buchhalter, Laboranten, Techniker, Erzieher, Pfleger, Monteure, Unternehmer, Haus- und Grundstücksverwalter, Schleifer und Lackierer. Vor allem Frauen können sich Schneemeier zufolge in den meisten Berufen preiswerter absichern.
Spezielle Konzepte für junge Leute
Junge Kunden will die Swiss Life zum Beispiel mit der Police „SBU Ausbildungsstart“ locken. Sie soll speziell Auszubildende mit bis zu 1.000 Euro monatlicher BU-Rente schützen – unabhängig von der tatsächlichen Höhe des monatlichen Nettoeinkommens. Die Nachversicherungsgarantie ist obligatorisch, der Einschluss einer Dynamik ebenfalls möglich, so der Versicherer.
Kunden, die sich den vollen Beitrag noch nicht leisten können, soll die Offerte „SBU Start“ den Einstieg ermöglichen. Dieser Stufenplan steht allen Kunden bis zum 30. Lebensjahr offen. Bei den Lockangeboten wird in den ersten drei bis fünf Versicherungsjahren ein um ein Drittel geringerer Beitrag erhoben – bei vollem Versicherungsschutz, wie die Swiss Life verspricht.
Bei weiteren finanziellen Engpässen lasse sich diese Startphase um bis zu ein Jahr verlängern. Erst danach werde der volle Beitrag fällig. Der günstigste Start-Tarif soll zehn Euro pro Monat kosten. (hb)
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