Wer zu spät kommt, den bestraft der Versicherer: Einen BU-Abschluss aufzuschieben, macht in der Regel keinen Sinn. Denn wer sich die Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zehn Jahre lang spart, genießt in diesen zehn Jahren auch keinen Versicherungsschutz und bezahlt danach deutlich höhere Beiträge. Dies belegen Zahlenbeispiele.
Gastbeitrag von Gerd Kemnitz, Versicherungsmakler
Die Versicherung gegen Berufsunfähigkeit ist gemessen am Einkommen eines Berufsanfängers selbst für gesunde Personen nicht gerade preiswert und bei handwerklicher beziehungsweise körperlicher Tätigkeit sogar sehr teuer. Und wer bereits vor der Antragstellung gesundheitliche Beschwerden hatte, muss unter Umständen noch mit Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen rechnen.
Fatale Aufschieberitis
Dies verleitet viele junge Menschen dazu, den Abschluss der wichtigen BU-Versicherung aufzuschieben – zumal sie sich völlig gesund fühlen und sich eine Berufsunfähigkeit in ihrem Alter nicht vorstellen können.
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Aber das ist ein Trugschluss, denn mit zunehmendem Alter wird der BU-Schutz immer teurer und der Gesundheitszustand bekanntlich eher schlechter. Die Beitragentwicklung in Abhängigkeit vom Eintrittsalter soll die nachfolgende Tabelle am Beispiel eines zukünftigen Krankenpflegers verdeutlichen.
Das Aufschieben des Vertragsabschlusses macht in der Regel keinen Sinn. Je höher das Eintrittsalter, desto höher wird auch der Beitrag.
Gefahr kleinerer Vorerkrankungen
Wer die BU-Versicherung nicht im 20. Lebensjahr, sondern erst im 30. Lebensjahr abschließt, spart zwar zehn Jahre Beitragszahlungsdauer. Allerdings hat er in diesen zehn Jahren auch keinen Versicherungsschutz und bezahlt danach entsprechend höhere Beiträge.
Während der 20- jährige in den 45 Jahren bis zum 65. Lebensjahr insgesamt rund 49.000 Euro bezahlt, sind es für den 30-jährigen in den 35 Jahren zirka 45.000 Euro.
Seite zwei: Vollwertiger BU-Schutz für Schüler