Personen mit gesundheitlicher Vorbelastung sind aus Sicht der Versicherer sogenannte negative Risiken und damit über ein klassische Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) schwer versicherbar. Bei den Alternativprodukten stellt sich die Frage, welche Police sich für welche Zielgruppe eignet. Ein Überblick.
Gastbeitrag von Ellen Ludwig, Ascore Das Scoring GmbH
Dread-Disease-Versicherung – Zielgruppe Selbstständige
Die „Schwere-Krankheiten-Vorsorge“ leistet eine Einmalzahlung unabhängig von der weiteren Berufsausübung. Auszahlungskriterium ist ausschließlich der Eintritt einer (fest definierten) schweren Krankheit wie zum Beispiel schwere Formen von Krebs, Multiple Sklerose, Lebererkrankungen, Lungenerkrankungen, Parkinson-Krankheit und Arthritis.
Ebenso können in einer solchen Police aber auch andere Vorkommnisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder die Folgen schwerer Unfälle enthalten sein. Solche Schicksalsschläge haben vor allem für Selbstständige weitreichende Folgen.
Schnelle Soforthilfe in Höhe des drei- bis fünffachen Nettojahreseinkommens ermöglicht es, eine Vertretung für die Fortführung des Betriebes zu beschäftigen. Zudem können die Kosten des Verdienstausfalles und die anfallenden Genesungskosten mit der Einmalzahlung finanziert werden.
Grundfähigkeitsversicherung – Zielgruppe körperlich belastende Berufe
Als Grundfähigkeitsversicherung wird eine Risikoversicherung bezeichnet, die den Verlust von bestimmten definierten Grundfähigkeiten wie Sehen, Sprechen, Hände gebrauchen, Gehen, Treppensteigen oder Autofahren etc. durch Auszahlung einer monatlichen Rente auffangen soll.
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Diese Rente kann im Gegensatz zur BU lebenslang gezahlt werden und vermindert dadurch das Risiko, nach Renteneintritt zum Sozialfall zu mutieren. Besonders für Berufsgruppen wie Handwerker, Pfleger und kinderbetreuende Tagesmütter bedeutet der Verlust einer Grundfähigkeit in der Regel eine sofortige Erwerbsunfähigkeit, dagegen sind psychische Erkrankungen weniger wahrscheinlich.
Seite zwei: Renaissance der Erwerbsunfähigkeitsversicherung