Bürgerentlastungsgesetz: Dringender Bedarf nach Aufklärung

Über neun Millionen Euro Steuerentlastungen warten auf 16 Millionen Bundesbürger in diesem Jahr – doch fast keiner weiß davon. Nur jedem Vierten ist bekannt, dass die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung künftig deutlich besser als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden können, ebenso wie die Beiträge für mitversicherte Kinder.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Studie des Kölner Marktforschungsinstituts You Gov Psychonomics, das im Auftrag der Versicherungskammer Bayern 1.000 Bundesbürger befragt hat.

Selbst die Befragten, die von dem Gesetz Kenntnis haben, geben an, nur unzureichend darüber informiert worden zu sein. Je nach Einkommen bringt das Bürgerentlastungsgesetz den Deutschen Einsparungen von mehreren hundert Euro im Jahr.

Bürgerentlastungsgesetz

Dennoch erwarten 61 Prozent der Befragten keine persönliche Steuerersparnis. Knapp 40 Prozent davon glauben, zu wenig zu verdienen, um von dem neuen Gesetz profitieren zu können.

Diejenigen, die davon ausgehen, mehr Geld im Portemonnaie zu haben, schätzen ihre persönliche Steuerersparnis auf durchschnittlich 325 Euro pro Jahr. Befragte mit einem Nettoeinkommen von bis 2.000 Euro erwarten rund 133 Euro; Befragte mit Nettoeinkommen darüber rechnen mit durchschnittlich rund 500 Euro.

Mehr Geld für Altersvorsorge

Ein weiteres Ergebnis: Knapp 30 Prozent der Befragten, die für sich eine steuerliche Entlastung erwarten, wollen das Geld in die private Alters- und Gesundheitsvorsorge investieren. Bevorzugt werden Altersvorsorgeprodukte (83 Prozent). Erst mit Abstand folgen private Kranken- beziehungsweise Krankenzusatzversicherungen (26 Prozent) oder private Pflege- beziehungsweise Pflegezusatzversicherungen (19 Prozent), wobei Mehrfachnennungen möglich waren.

39 Prozent sind noch unentschlossen, was den Einsatz des Geldes angeht. Das restliche Drittel der Befragten gab der Studie zufolge an, das Geld unmittelbar zum Leben zu benötigen oder anderweitig für den Konsum verwenden zu wollen. (ks)

Foto: Shutterstock

Grafik: Versicherungskammer Bayern/You Gov Psychonomics

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