In Phasen steigender Umsätze und sinkender Leerstände schoben die Entwickler viele neue Bauvorhaben an, die das Angebot mit einer gewissen zeitlichen Verschiebung deutlich erhöhten. Wenn die Umsätze dann für eine gewisse Zeit wieder geringer ausfielen und sich ein Überangebot aufbaute oder drohte, wurde die Bautätigkeit rapide heruntergefahren. Dieses Verhaltensmuster war in unterschiedlich starker Ausprägung bei jedem Zyklus in der Vergangenheit zu beobachten.
Wenig Projektplanungen
Ein vergleichbares Bild zeigen nach Angaben von BNP Paribas die Projektplanungen. Die Projektpipeline für alle Vorhaben mit einer Realisierungswahrscheinlichkeit von mindestens 50 Prozent beläuft sich in den großen deutschen Städten aktuell auf rund 5,8 Millionen Quadratmeter.
„Dies ist der niedrigste Wert der vergangenen 15 Jahre, der gleichzeitig um knapp 15 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Aufbruchstimmung und große Marktdynamik sieht anders aus“, sagt Bienkowski.
[article_line type=“most_read“]
Banken setzen auf risikoarme Projekte
„Zum einen wirken auf Bankenseite sicherlich noch die schweren Zeiten der Finanzkrise nach, sodass weiterhin nur relativ risikoarme Projekte finanziert werden. Ohne umfassende Vorvermietungsquoten ist es für Projektentwickler somit sehr schwer, Vorhaben umzusetzen. Zum anderen spricht aber auch vieles dafür, dass die Entwickler selbst gezielter auf die Marktentwicklungen reagieren und sich beispielsweise nicht vom aktuellen Investmentboom verrückt machen lassen. Das Wichtigste für eine erfolgreiche Projektentwicklung sind nach wie vor die Nutzer, und die Nachfrage und Flächenumsätze hängen nun einmal an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die sich heute mehr denn je aufgrund externer Einflüsse und Unsicherheiten kurzfristig ändern kann.“
Seite drei: Kein Überangebot, aber Engpässe bei modernen Flächen in Sicht