Der Markt für Bürovermietung in den Top-Sieben-Städten Deutschlands hat das Jahr 2017 mit einem neuen Rekordergebnis abgeschlossen. Für 2018 rechnet das Dienstleister-Netzwerk German Property Partners (GPP) jedoch mit einem geringeren Ergebnis.
Der Büroflächenumsatz in den deutschen Top-Sieben-Standorten lag laut GPP zum Jahresende bei 4,1 Millionen Quadratmetern und damit über dem Vorjahresergebnis von 3,9 Millionen Quadratmetern. Gegenüber 2016 sei der Wert um vier Prozent gestiegen.
Mit Ausnahme von Köln und Stuttgart habe sich der Büroflächenumsatz nochmals an allen Standorten deutlich erhöht. Für 2018 sei jedoch trotz weiterhin hoher Nachfrage mit einem geringeren Ergebnis zu rechnen.
Grund für diese Prognose sei das anhaltend knappe Angebot, da die Leerstandsquote zum vierten Quartal nochmals an allen Standorten zurückging, wobei München, Berlin und Stuttgart sogar vor der Vollvermietung stehen.
Boom setzt sich fort
„Aufgrund der geringen Leerstandsquoten standen vielerorts nicht genug Bestandsflächen zur Verfügung. Dieser Nachfrageüberhang konnte jedoch durch Anmietungen in Neubau-Projektentwicklungen sowie Refurbishments kompensiert werden“, kommentiert Guido Nabben, Sprecher von GPP.
„Angesichts der stabilen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird sich der Boom an den deutschen Bürovermietungsmärkten auch 2018 fortsetzen“
Auf der Nachfrageseite besonders aktiv seien Anbieter von Co-Working-Flächen und Business-Centern gewesen. Insgesamt habe sich die von ihnen angemietete Fläche im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht und machte mit 214.000 Quadratmetern rund fünf Prozent des Gesamtflächenumsatzes aus.
Derartige Co-Working-Flächen und Business-Center bieten Unternehmen laut GPP die Möglichkeit kurzfristig Flächenengpässe zu überwinden. Dies spiele besonders in Berlin eine Rolle, wo die Mieten durch extrem hohe Nachfrage und knappes Angebot im Vergleich am stärksten angestiegen seien.
Berlin knapp vor München
Mit einem Flächenumsatz von 880.000 Quadratmetern habe sich der Büromarkt in Berlin besonders dynamisch entwickelt und noch vor München den ersten Platz erreicht. Dies sei das dritte Rekordergebnis in Folge und ein Anstieg von sieben Prozent im Vorjahresvergleich.
Viele Großanmietungen, jedoch auch Eigennutzer, deren Anteil von 3,1 Prozent im Jahr 2016 auf jetzt zwölf Prozent zulegte, trieben den Flächenumsatz GPP zufolge in die Höhe. Auch die Nachfrage aus dem Ausland sei hoch geblieben.
Insgesamt 878.000 Quadratmeter Flächenumsatz haben München im Jahr 2017 nur für Rang zwei gereicht. Trotzdem mache dies einen Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus, wovon allein 275.000 Quadratmeter auf das vierte Quartal entfielen.
Vor allem im Stadtgebiet habe sich das Angebot verknappt, jedoch habe auch das Umland vermehrt mit dieser Problematik zu kämpfen.
Seite zwei: Rekorde in Frankfurt und Hamburg