IVG Research: Investoren setzten verstärkt auf Nebenstandorte

Die großen Metropolen in Deutschland weisen nach einem Marktbericht der IVG Immobilien AG nach wie vor die besten Rahmenbedingungen für Investments in Büroimmobilien auf. Allerdings sind auch Regionalzentren im Kommen.

buerohaus-klein-shutt_15013609Die IVG Immobilien AG hat in ihrem aktuellen Marktreport 74 deutsche Bürostandorte untersucht. Während für die großen Metropolen umfangreiche Daten verfügbar seien, mangele es in vielen Regionalzentren noch an der notwenigen Markttransparenz, so die Studie, obwohl an vielen dieser Standorte ein steigendes Interesse von Mietern und Investoren herrsche.

Wenngleich sich die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte abgeschwächt hat, waren die Büromietmärkte laut IVG sowohl in den Top-Standorten als auch in den Regionalzentren bis Ende 2011 durch sehr hohe Flächenumsätze, fallende Leerstandsquoten und tendenziell steigende Mieten gekennzeichnet. Die verbesserten Frühindikatoren für die Konjunktur und der robuste Arbeitsmarkt würden darauf hindeuten, dass das Wachstum in Deutschland im laufenden Jahr lediglich eine Pause einlegt und trotz Staatsschuldenkrise im Euroraum kein steiler Abschwung zu erwarten ist. Daher sei zwar mit geringeren Flächenumsätzen, aber aufgrund moderater Fertigstellungen mit einer weiteren Verknappung moderner Flächen und tendenziell stabilen Mieten zu rechnen. Dagegen werde der Sockelleerstand nicht mehr vermarktbarer Flächen weiter zulegen.

Neben den sieben großen Top-Städten weisen laut IVG langfristig diejenigen Standorte die höchste Attraktivität für Büroimmobilieninvestments auf, die den Nachteil der beschränkten Marktgröße durch exzellente Wachstumsperspektiven und ein geringes Marktrisiko wettmachen können. Die verstärkte Risikoaversion der Investoren sowie die Knappheit an Core-Büroobjekten könnten laut IVG der Grund dafür gewesen sein, dass die Büroinvestments in den sieben Top-Standorten im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gesunken sind, während sie in den Regionalzentren signifikant zugenommen haben.

In einem Scoring-Modell wurden die Standorte hinsichtlich ihrer Attraktivität für Büroimmobilieninvestments miteinander verglichen. Sie wurden dabei anhand verschiedener Merkmale bewertet, die unter die drei Kategorien Marktgröße, Marktrisiko und Zukunftsperspektiven fallen. Im Gesamtranking liegt München an erster Stelle, gefolgt von Hamburg und Frankfurt. Auf den folgenden Rängen rangieren Stuttgart, Berlin, Köln, Düsseldorf und Hannover. Bester ostdeutscher Standort ist Dresden auf Platz elf. Unter den Regionalzentren schneiden laut IVG die Standorte Bonn, Ingolstadt und Wiesbaden besonders gut ab. Schlusslicht bilde erneut Halle an der Saale.

Neben den guten Zukunftsperspektiven spielt laut IVG gerade die Transparenz der lokalen Immobilienmärkte eine wesentliche Rolle. So könnten sich einige der innovativsten und wirtschaftlich erfolgreichsten Städte Deutschlands wie Erlangen, Darmstadt und Jena noch besser positionieren, wenn sie ihre Marktransparenz spürbar erhöhen würden. (bk)

Foto: Shutterstock

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