Büromarkt: Hoher Umsatz bei wenig Fläche

In den ersten drei Quartalen 2019 befand sich das Vermietungsvolumen an den Top-5-Büromärkten Deutschlands mit 2.506.000 Quadratmetern 1,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Berliner Spitzenmieten bei Büros legen deutlich zu

„Die Dynamik an den Bürovermietungsmärkten bleibt auf dem hohen Niveau des Vorjahres“, sagt Carsten Ape, Head of Office Leasing bei CBRE in Deutschland. „Angesichts des Nachfrageüberhanges und der kontinuierlich zurückgehenden Leerstände werden größere Flächenumsätze mittelfristig immer mehr durch Projektentwicklungen realisiert werden müssen.“

„Die konjunkturelle Delle zeigt bisher keine negativen Auswirkungen auf die Bürovermietungsmärkte“, ergänzt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. „Der Hauptgrund dafür ist, dass die Konjunkturschwierigkeiten vor allem im Zusammenhang mit der Exportwirtschaft stehen und sich das Wachstum der Bürobeschäftigtenzahlen stetig erhöht.“

Marktkennzahlen sind durchweg positiv

Aufgrund des Nachfrageüberhangs an den Bürovermietungsmärkten reduzierte sich der Leerstand Ende des dritten Quartals im Durchschnitt der Top-5-Städte auf 3,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt ist dies ein Rückgang um 0,8 Prozentpunkte. Eine Verlangsamung dieser Entwicklung zeichnet sich bisher nicht ab – auch im Vergleich zum zweiten Quartal ging der Leerstand um 0,2 Prozentpunkte zurück. Dieser unverminderte Leerstandsabbau erfolgte zeitgleich mit einem Anstieg der fertiggestellten Büroflächen um 25,4 Prozent auf 717.300 Quadratmeter in den ersten drei Quartalen 2019. „Wir stellen fest, dass selbst die zuletzt angezogene Bautätigkeit nicht ausreicht, um der Nachfrage nach modernen Büroflächen zu entsprechen“, fasst Ape zusammen.

Große Unterschiede bei den einzelnen Top-Märkten

Während das Vermietungsvolumen im Durchschnitt der Top-5-Märkte stabil blieb, zeigen sich hinsichtlich der einzelnen Städte deutliche Unterschiede. So verbuchten Berlin (plus 26 Prozent) und Düsseldorf (plus 21,3 Prozent) starke Zuwächse, während das Vermietungsvolumen in Frankfurt (minus 19,7 Prozent) und München (minus 11,8 Prozent) zurückging. Auch Hamburg wies mit minus 4,9 Prozent einen leichten Rückgang auf.

Dagegen sorgt die Angebotsverknappung in fast allen Märkten für weiter steigende Mieten. So legte die Spitzenmiete vor allem in Hamburg (plus 12,7 Prozent) sowie in Berlin (plus 12,3 Prozent) und München (plus 5,4 Prozent) angesichts ultra-niedriger Leerstandsraten weiter deutlich zu. Auch die Durchschnittsmiete stieg weiterhin kräftig. Neben Berlin (plus 22,2 Prozent) und Hamburg (plus 9,9 Prozent) zog diese auch in Düsseldorf (plus 10,1 Prozent) spürbar an.

Ausblick auf das Gesamtjahr

„Angesichts der aktuellen Marktentwicklung dürfte sich das Vermietungsvolumen nach Ende des vierten Quartals trotz des weiter abnehmenden Leerstandes und des sich weiter verschärfenden Flächenmangels ungefähr auf dem Vorjahresniveau bewegen“, prognostiziert Ape. Dies entspricht einem Flächenumsatz von rund 3,5 Millionen Quadratmetern. Auch in den Folgejahren dürfte sich der Nachfrageüberhang nur bedingt entspannen. Von den 2020 fertig werdenden Büroflächen sind in den Top-5-Märkten durchschnittlich bereits 71 Prozent vorvermietet. Für 2021 liegt die Vorvermietungsquote bei 48 Prozent.

Foto: Shutterstock

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