Nach Angaben der Immobilienberatung Knight Frank hat sich die Summe der vermieteten Büroflächen in Central London im ersten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Für das zweite Quartal rechnet das Unternehmen allerdings mit einem Rückgang.
Knight Frank gab an, dass sich die Belebung der Nachfrage auf ganz London erstreckt, vor allem aber die City betreffe. In diesem Teilmarkt verzeichneten die Immobilienberater bereits im dritten Quartal in Folge einen überdurchschnittlichen Büroflächenumsatz. Insgesamt wurden in der City im ersten Quartal 2010 rund 200.000 Quadratmeter Büroflächen vermietet, gegenüber lediglich 65.000 Quadratmeter im ersten Quartal 2009, dem Tiefpunkt des Marktes. Laut Knight Frank haben vor allem internationale Finanzunternehmen, Anwälte und Versicherer Flächen in der City nachgefragt. Die Spitzenmieten sind um 5,7 Prozent auf rund 48 Euro pro Quadratmeter und Monat gestiegen.
Im Londoner West End hat sich der Flächenumsatz mit 120.000 Quadratmetern im ersten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Zu den Mietern zählten vor allem Medien, Organisationen der öffentlichen Hand, Einzelhändler und Personalberater. Die Mieten im West End sind erstmals seit 2007 gestiegen – um 11,5 Prozent auf rund 75 Euro pro Quadratmeter und Monat.
Im zweiten Quartal 2010 erwartet Knight Frank niedrigere Umsätze. „Die bevorstehenden Wahlen in Großbritannien werden kurzfristig die Nachfrage nach Büroflächen dämpfen“, erklärt James Roberts, der das Research für Central London bei Knight Frank verantwortet. Sofern die neue oder wiedergewählte Regierung nicht überzeugend das Haushaltsdefizit angehe, könnten Mietinteressenten auch noch im dritten Quartal abwartend bleiben. Spätestens im vierten Quartal rechnet die Immobilienberatung indes mit einer Anknüpfung an den aktuellen positiven Trend. (bk)
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