Die Wertentwicklung vermieteter Büroimmobilien in den Spitzenlagen der fünf großen deutschen Metropolen war im vierten Quartal 2009 erstmals seit Beginn der Abschwungphase wieder durchweg positiv. Das weist der Victor-Top 5 Indikator des internationalen Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) aus.
Der Index verzeichnet für das vierte Quartal eine Wertänderung um plus 1,8 Prozent. Für das Gesamtjahr 2009 ergibt sich allerdings ein Verlust von minus 1,4 Prozent, der Indikatorwert liegt zum 31. Dezember 2009 bei 101 Punkten.
Eine starke Performance im vierten Quartal 2009 weist die Hamburger Innenstadt mit einem Wertzuwachs von 2,6 Prozent, das Düsseldorfer Bankenviertel (plus 2,5 Prozent) und die Frankfurter Bankenlage (plus 2,4 Prozent) auf. Die Spitzenlagen Berlins und die Münchener Innenstadt legen geringfügig um ein Prozent und 0,6 Prozent zu.
Nach Aussage von Andrew M. Groom, Leiter der Valuation Advisory Abteilung von JLL Deutschland, betrifft die positive Wertentwicklung ausschließlich die Prime-Märkte. Deren Stabilität motiviere aktuell viele eigenkapitalstarke Käufer wie offene Fonds, Versicherungen und Pensionskassen, auf Einkaufstour zu gehen. „Einem nach wie vor knappen Angebot in diesem Core-Bereich steht ein durchaus hoher Anlagedruck gegenüber“, so Groom.
Laut JLL ist der Victor-Top 5 Indikator und damit die Wertentwicklung in den Spitzenlagen seit Mitte 2009 in eine Stabilisierungsphase eingetreten. Dies geschah knapp fünf Jahre nach der letzten Bodenbildung Ende 2004. Dazwischen lag eine starke zyklische Aufschwungphase bis Mitte 2007 mit abrupter Trendumkehr und fortlaufender Abschwungphase. Der Wertzuwachs des Aufschwungs von rund 30 Prozent sei in der Abschwungphase bis Mitte 2009 fast vollständig wieder abgebaut worden.
„Auch wenn die Wertentwicklung ins Positive gedreht hat: Die Krise ist noch nicht überwunden. Darüber hinaus droht von der in 2010 sehr angespannten Situation auf den Mietmärkten mit rückläufigen Flächenumsätzen, weiter leicht steigenden Leerständen und Mietpreiseinbußen eine große Gefahr. Jeder Wertimpuls aus dem Investmentmarkt könnte dadurch relativiert werden“, resümiert Andrew Groom. (bk)
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