„Ende des Bullen-Marktes unwahrscheinlich“

Der Templeton Growth Fund aus dem Hause Franklin Templeton zählt zu den Klassikern seines Sujets und wird von einer ganzen Reihe von Versicherungsgesellschaften im Rahmen ihrer Fondspolicen angeboten. Cash. sprach mit Fondslenker Norman Boersma über die aktuelle Positionierung und die Perspektiven.

„Das Gros der Anleger präsentiert sich eher nervös an den Kapitalmärkten und agiert sehr vorsichtig. Das spricht nicht für ein Ende des Bullen-Marktes.“

Cash.: Gegenwärtig ist der Fonds beinahe vollständig investiert. Bedeutet das, dass Sie mit einer Fortdauer des Bullen-Marktes rechnen?

Boersma: Ich würde nicht zu viel Augenmerk auf die Cash-Quote legen. Historisch gesehen hat sie sich je nach Zuflüssen in den Fonds oder aufgrund besonderer Möglichkeiten auf den Aktienmärkten unterschiedlich stark verändert.

Wir sind natürlich in der Lage, die Barmittel zu erhöhen, wenn die Bewertungen weltweit ein Investment in Aktien eher ausschließen. Grundsätzlich sind unsere Anleger jedoch daran interessiert, dass wir vollständig in Aktien investiert sind und nicht an einer taktischen Asset-Allokation.

Das letzte Mal, als der Fonds über eine große strategische Cash-Quote verfügte, war zur Zeit der TMT-Blase. Damals gab es bewertungsseitig keine Schnäppchen an den Aktienmärkten. Dafür boten alternative Anlagen mit Zinsen jenseits von fünf Prozent attraktive Chancen.

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Gegenwärtig finden wir nach wie vor eine ausreichende Zahl von Aktien in unterschiedlichen Regionen und Sektoren, die auf Basis ihrer langfristigen Bewertungen mit einem deutlichen Abschlag gehandelt werden. Wie lange der Bullen-Markt anhält, wissen auch wir nicht und es ist sehr schwer, Märkte präzise zu timen.

Unser Gründer und langjähriger Fondsmanager des Templeton Growth, Sir John Templeton, hat übrigens eine sehr gut nachvollziehbare Formel entwickelt, um die unterschiedlichen Phasen des Marktzyklus zu erklären.

Wie sieht diese Formel aus?

Sie lautet: Bullen-Märkte entstehen in Phasen von Pessimismus, wachsen durch Skepsis, reifen durch Optimismus und sterben in Zeiten der Euphorie. Das haben uns 60 Jahre, in denen wir Vermögensanlage betreiben, gelehrt.

Bullen-Märkte enden meist in Phasen, die durch extremen Optimismus und Vertrauen der Anleger geprägt sind und die sich in unrealistischen Annahmen über zukünftige Gewinne der Unternehmen niederschlagen. Eine solche Phase ist jedoch derzeit mitnichten zu erkennen.

Im Gegenteil: Das Gros der Anleger präsentiert sich eher nervös an den Kapitalmärkten und agiert sehr vorsichtig. Das spricht nicht für ein Ende des Bullen-Marktes.

Seite zwei: „Aktie wird in „Schnäppchenliste“ aufgenommen oder nicht“

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