Rentenmarkt: Stabilisierung dank EZB

In einem sich bessernden konjunkturellen Umfeld können sich die von den Rohstoffpreisen ausgehenden inflationären Impulse schneller entfalten. Insofern könnte der Druck auf die US-Notenbank, ihre Nullzinspolitik vorzeitig zu beenden, zunehmen.

EZB verbucht Dreijahrestender als Erfolg

Die Europäische Zentralbank hat auf ihrer Sitzung Anfang März den Leitzins erwartungsgemäß bei einem Prozent belassen und verzichtete auch auf die Ankündigung weiterer Sondermaßnahmen. Hinsichtlich ihrer Projektionen für das BIP-Wachstum und die Inflation im Euroraum nahm die Notenbank einige Anpassungen vor.

Für 2012 rechnet sie jetzt im Mittel mit einem Rückgang des BIP um 0,1 Prozent (Range: minus 0,5 bis plus 0,3 Prozent), während sie im Dezember noch von plus 0,3 Prozent ausgegangen war. Gleichzeitig sieht sie aber, wie schon im Vormonat, Anzeichen einer Stabilisierung der EWU-Wirtschaft und rechnet mit einer graduellen Erholung im Verlauf des Jahres.

Die Inflationsrate sieht die EZB 2012 bei 2,4 Prozent (Range: 2,1 bis 2,7 Prozent). Zuvor war sie von zwei Prozent ausgegangen. Die Anhebung der Inflationsprognose resultiert in erster Linie aus den gestiegenen Energiepreisen. Dagegen soll der grundlegende Aufwärtstrend des Preisniveaus laut EZB verhalten bleiben.

Die Währungshüter rechnen deshalb weiterhin mit einem Rückgang der Inflationsrate unter die Marke von zwei Prozent, allerdings jetzt nicht mehr in diesem Jahr, sondern erst Anfang 2013. Sonderlich besorgt zeigt sich die EZB hinsichtlich der Preisentwicklung somit nicht.

Insofern ist auch nicht damit zu rechnen, dass sie – wie im letzten Jahr – auf die Überschreitung ihres Inflationsziels mit Zinsanhebungen reagiert. Signale hinsichtlich weiterer Zinssenkungen sendete EZB-Präsident Draghi aber auch nicht aus. Ebenso gab er keine Hinweise, dass die EZB in näherer Zukunft weitere geldpolitische Sondermaßnahmen plant.

Vielmehr zeigte er sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen des jüngsten Maßnahmenpakets, insbesondere der beiden Drei-Jahrestender. Zusammen mit der fiskalischen Konsolidierung und den Strukturreformen, die in einigen Ländern in Angriff genommen wurden, hätten diese in den letzten Monaten zu einer signifikanten Verbesserung des finanziellen Umfeldes beigetragen.

Darüber hinaus erwartet Draghi, dass die bereits durchgeführten Drei-Jahrestender auch weiterhin die Stabilisierung der Finanzmärkte sowie die Kreditvergabe im Euroraum stützen werden. Wir gehen weiterhin davon aus, dass die EZB die Wirkung ihrer Maßnahmen in den kommenden Monaten sorgfältig beobachten und den Leitzins auf dem aktuellen Niveau belassen wird.

Seite 3:Entspannung am Markt für Anleihen der Euro-Peripheriestaaten

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