Die Standards für die Vergabe von Immobilienkrediten sind leicht gelockert wurden, ihr Volumen in den Bankbilanzen hat zugenommen und die Institute sind bereit, höhere Risiken einzugehen. Dennoch sieht die Bundesbank keine Anzeichen für eine Preisblase am Immobilienmarkt.
Die Bundesbank sieht derzeit keine Anzeichen für gefährliche Übertreibungen am Markt für Häuser und Wohnungen in Deutschland. „Wir sehen aktuell keine Immobilienpreisblase, die uns Sorgen bereiten müsste“, sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret am Mittwoch in Frankfurt. „Wohl aber lautet das Gebot, wachsam zu sein.“
Die Standards für die Kreditvergabe seien zwar noch nicht weitreichend gelockert worden. Dennoch zeige sich angesichts der großen Nachfrage nach Finanzierungen wegen der niedrigen Zinsen, dass die Institute „tendenziell bereit sind, höhere Risiken einzugehen“, sagte Dombret.
Institute sind Preiseinbrüchen gewachsen
„Im Niedrigzinsumfeld nehmen die Immobilienkredite in den Bankbilanzen zu – sowohl das Gesamtvolumen als auch die durchschnittliche Kreditgröße sind merklich gestiegen. Außerdem scheinen die Institute bereit zu sein, Kredite gegen geringere Sicherheiten zu vergeben“, so Dombret.
Die Bundesbank und die Finanzaufsicht Bafin befragten von April bis Juni dieses Jahres 1.555 kleine und mittelgroße Kreditinstitute in Deutschland zu Ertragskraft und Widerstandsfähigkeit im Niedrigzinsumfeld.
Dabei untersuchten die Aufseher auch, wie gut Banken und Sparkassen einen Preiseinbruch im Wohnimmobiliensektor überstehen würden. Ihr Fazit: „Den Modellanalysen zufolge sind die meisten Institute auch den angenommenen Korrekturen der Wohnimmobilienpreise von bis zu 30 Prozent gewachsen.“ (dpa-AFX)
Foto: Bundesbank