Die Niedrigzinsen haben offenbar die Bereitschaft der Deutschen zu einer riskanteren Geldanlage erhöht. Die Privathaushalte hätten im Jahr 2015 deutlich stärker als zuvor in Investmentfonds investiert, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht für Mai der Deutschen Bundesbank.
Erstmals seit der Finanzkrise werde „eine aktive Renditesuche und damit eine Akzeptanz gewisser Risiken in der Geldanlage“ sichtbar. Die Rendite der Investmentfondsanteile falle üblicherweise im Mittel höher aus als bei Bankeinlagen.
Unternehmen scheuen höhere Risiken
Auf der anderen Seite seien sie aber weniger schwankungsanfällig als Aktien. Die zunehmende Suche nach Rendite passe zu der Zielsetzung der expansiven Geldpolitik, die unter anderem Anreize für Portfolioumschichtungen schaffen solle, heißt es in dem Bericht.
Zwischen 2009 und 2014 hatten die deutschen Haushalte laut Bundesbank trotz niedriger Zinsen kaum auf riskantere Anlageformen gesetzt.
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Auch Unternehmen außerhalb des Bankensektors zeigten demnach keine Bereitschaft, höhere Risiken einzugehen. Anders als bei den Haushalten habe sich hier aber auch 2015 keine auffällige Veränderung gezeigt. (dpa-AFX)
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