Bundesbank-Vorstand fürchtet Minuszinsen für Privatkunden

Die Deutsche Bundesbank befürchtet, dass Finanzinstitute die Belastungen durch die Niedrigzinsen an Privatkunden weitergeben werden.

Dr. Andreas Dombret: „Je länger das gegenwärtige Zinsumfeld Bestand hat, desto höher steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass man die Negativzinsen weitergeben muss.“

„Wir sehen, dass viele Institute ihre Gebühren bereits erhöht haben oder über solche Erhöhungen nachdenken“, sagte der für Banken- und Finanzaufsicht zuständige Vorstand Dr. Andreas Dombret „Spiegel-Online“. Das könne Bargeldabhebungen betreffen, Scheckkartenausstellungen oder andere Dienstleistungen. Auch Negativzinsen auf Konten von Privatkunden hält Dombret für möglich.

Kostenlose Kontoführung wir Auslaufmodell

„Die Banken und Sparkassen, mit denen ich spreche, wollen eigentlich alles tun, um das zu vermeiden“, sagte der Notenbanker. „Aber je länger das gegenwärtige Zinsumfeld Bestand hat, desto höher steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass man die Negativzinsen vielleicht doch weitergeben muss.“ Die Aufsicht mache den Banken und Sparkassen da keine Vorschriften.

Die Europäische Zentralbank hatte Anfang März im Kampf gegen Konjunkturschwäche und Mini-Inflation im Euro-Raum den Leitzins auf Null gesenkt und den Strafzins erhöht, der fällig wird, wenn Institute über Nacht bei der Notenbank Geld parken. Bisher verlangen einige Finanzhäuser von Unternehmenskunden Strafzinsen.

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Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon warnte jüngst: „Die Zeit von weiten Angeboten kostenloser Kontoführung ist aus meiner Sicht vorbei.“ Ähnlich argumentieren die genossenschaftlichen Sparda-Banken: „Ich rechne damit dass wir auf breiter Front Preissteigerungen sehen werden“, sagt der Chef ihres Dachverbandes, Joachim Wuermeling.

Quelle: dpa-Afx

Foto: Frank Rumpenhorst / Bundesbank

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