Stefan Seip (48), seit fast zehn Jahren Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI), legt sein Amt auf eigenen Wunsch Ende Juni nieder. Eigentlich läuft sein Vertrag noch bis Jahresende. Nun wird der im August 2010 verpflichtete Ex-DWS-Geschäftsführer Thomas Richter Seips Amt früher übernehmen als zunächst geplant.
BVI-Präsident Thomas Neiße bedauert den vorzeitigen Abgang: „Wir verlieren einen hervorragenden Verbandsmanager. Es ist schade, dass wir ihn nicht umstimmen konnten.“
Auch wenn der Verband die Arbeit des scheidenden Hauptgeschäftsführers der Etikette entsprechend in den höchsten Tönen lobt, war Seip zuletzt nicht unumstritten. Im vergangenen Jahr waren in der Branche Diskussionen über den vermeintlich zu geringen Lobby-Einfluss der Fondsgesellschaften entbrannt.
Kritiker monierten, dass sich der BVI im politischen Berlin deutlich weniger Gehör verschaffe als die mächtige Versicherungslobby. Der Verband reagierte mit einer Niederlassung in der Hauptstadt und der personellen Verstärkung durch DWS-Mann Richter. Zuletzt beharkten sich die Verbände wegen der von der Union geplanten steuerlichen Gleichbehandlung von Investmentfonds-Sparplänen und klassischen Rentenversicherungen.
Zum BVI kam der Volljurist Seip im November 2001 von der Deutschen Börse, wo er bis dahin die politische Interessenvertretung geleitet hatte. Zu seiner weiteren beruflichen Zukunft hat er bislang keine Angaben gemacht.
Thomas Richter übernimmt ab Juli
Update: Wie der BVI am Dienstag mitteilte, wird Thomas Richter (44) Seips Aufgaben als Hauptgeschäftsführer ab 1. Juli 2011 übernehmen.
Seit seinem Einstieg beim Verband verantwortet er die Lobbyarbeit der deutschen Fondsbranche im In- und Ausland und kümmert sich um die Interessenvertretung in den Machtzentren Berlin und Brüssel. (hb)
Fotos: Cash.; BVI