Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) reagiert mit Ablehnung auf die Pläne des GDV, sich für eine Deckelung der Provisionen bei Lebensversicherungen einzusetzen. Gleichzeitig sei der BVK zu Gesprächen mit dem GDV zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Produkts bereit.
Wie gestern bekannt wurde, will der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die nächste Bundesregierung dafür gewinnen, ähnlich wie in der privaten Krankenversicherung bereits der Fall, eine Höchstgrenze für Provisionszahlungen bei Lebens- und privaten Rentenversicherungen einzuführen.
Danach sollen die Provisionen auf maximal vier Prozent begrenzt, während die Stornohaftungszeit auf zehn Jahre verlängert werden soll. „Nach der Provisionsdeckelung in der PKV letztes Jahr ist das ein weiterer Sündenfall der Versicherer, gegen den wir mit aller Macht kämpfen werden“, kritisiert BVK-Präsident Michael H. Heinz die GDV-Pläne. „Im Interesse aller BVK-Mitglieder werden wir uns eine weitere Begrenzung unserer Verdienste nicht gefallen lassen.“
Deckelung der Provisionen nicht hinnehmbar
Das Risiko der Kapitalmärkte und der staatlich verordneten Niedrigzinsphase, die die Rentabilität der Lebensversicherung schmälern, würden damit auf den Schultern tausender Vermittlerbetriebe abgewälzt, so Heinz weiter. Das sei nicht hinnehmbar und widerspriche den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft. Der BVK kritisiert daher die Pläne, die Provisionen zu begrenzen und bietet dem GDV Gespräche an, wie man die Wirtschaftlichkeit des Produkts Lebensversicherung in diesen Zeiten verbessern kann, ohne dabei die Versicherungsvermittler einseitig zu belasten.
„Zudem ist zu bedenken, dass der GDV hier mit dem Feuer eines weiteren gesetzlichen Eingriffs spielt“, erläutert der BVK-Präsident. „Irgendwann muss man sich dann nicht wundern, wenn der Staat ganz selbstverständlich auch ein Gesetz auf den Weg bringt, das eine Renditeobergrenze für Versicherungskonzerne vorsieht.“ (jb)
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