Nach dem jüngst erfolgten Verkauf des Fondsobjekts aus dem Beteiligungsangebot Walzmühle müssen die Anleger des Initiators BVT, München, nach dessen Angaben unterm Strich einen Verlust von 40 Prozent ihrer Einlage hinnehmen. Das schreibt die Fondsgeschäftsführung in einer Stellungnahme an cash-online. Zusätzlich erhalten die Gesellschafter in Folge des Veräußerungsverlustes eine steuerliche Verlustzuweisung von rund 120 Prozent ihrer Zeichnungssumme, so BVT.
Hintergrund: BVT hatte den Fonds Walzmühle 1999 auf den Markt gebracht. Mit einem Gesamtvolumen von rund 117 Millionen Euro investierte die Beteiligungsgesellschaft in die Ludwigshafener Walzmühle, ein Einkaufszentrum mit Büros, Parkhaus und einem integrierten Multiplexkino. Etwa 44 Millionen Euro sollten bei Anlegern als Eigenkapital eingesammelt werden.
Jedoch wurde die Platzierung 2002 beim Stand von knapp 15 Millionen Euro gestoppt. Grund: Der Kinobetreiber und wichtigste Mieter im Fonds wollte sich überraschend vom deutschen Markt zurückziehen. Nachdem ein Ersatzmieter nicht gefunden werden konnte, wurden die Mietkonditionen erheblich zuungunsten des Fonds geändert. Die Platzierung wurde daraufhin nicht wieder aufgenommen, das fehlende Eigenkapital durch Fremdkapital ersetzt.
In der Folge gingen die Umsätze im Kinogeschäft weiter zurück, sodass die Mieten sich reduzierten und der Fonds schließlich 2004 zum Sanierungsfall wurde.
Neben den Problemen mit dem Kinomieter und den in der Folge ausbleibenden Mietumsätzen in diesem Bereich waren laut BVT auch Verzögerungen bei der Fertigstellung baulicher Projekte im Umfeld des Fondsobjektes für dessen Misere mitverantwortlich. Ein geplanter Regionalbahnhof sei erst mit zwei Jahren Verspätung fertig geworden, ähnliches gelte für eine Fußgängerzone und eine Rheinuferbebauung. ?Diese Verzögerungen bereiteten wegen der ausbleibenden Passantenfrequenz sowohl für die Centermieter als auch den Kinobetreiber massive Probleme?, schreibt BVT an cash-online.