Der Weg war also bereitet, und es müssen ja keine Schiffsfonds sein. Dass die Verantwortlichen sich trotzdem gegen die Wiederaufnahme der Emissionstätigkeit entschieden haben, spricht nicht unbedingt für die Attraktivität der AIF-Branche.
Allerdings: Der Geschäftsbericht der Ernst Russ AG offenbart ein Detail, das mir bislang entgangen war beziehungsweise das ich offenkundig nicht ausreichend hinterfragt habe. Demnach gehört zu ihren unzähligen Tochterunternehmen auch die Marvest GmbH, nach eigener Darstellung die erste Crowdinvesting-Plattform für Schiffsinvestments in Deutschland.
Nur die halbe Wahrheit
Cash.Online hat auf Basis entsprechender Pressemitteilungen über den Start der Marvest-Plattform im Dezember 2018 und eine weitere Emission im April 2019 berichtet, die von Privatanlegern ab 500 Euro gezeichnet werden konnte. Als Gründer und Geschäftsführer der Marvest GmbH wurde in der Mitteilung zum Start Nikolaus Reus genannt.
Das wird sicherlich stimmen, ist aber wohl nur die halbe Wahrheit. Denn nach der schier unendlichen Anteilsbesitzliste, die sich im Ernst-Russ-Geschäftsbericht über nicht weniger als 16 Seiten erstreckt, gehören dazu auch 80 Prozent der Marvest GmbH. Demnach hat Ernst Russ doch noch einen Fuß im Publikums-Neugeschäft. Und das sogar bei Schiffs-Investments.
Stefan Löwer ist Geschäftsführer der G.U.B. Analyse Finanzresearch GmbH und betreut das Cash.-Ressort Sachwertanlagen. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.
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