Immer mehr Informationen werden an uns herangetragen durch immer mehr Medien und immer mehr Kommunikationswerkzeuge. In der Folge werden die Aufmerksamkeitsspannen immer kürzer.
Die Pradetto-Kolumne
Für alle Werbenden gilt die Formel „KISS“, was soviel bedeutet wie „keep it short and simple“ (sinngemäß: Halte Deine Botschaft kurz und einfach). Die Formel „KISS“ gilt mindestens seit den 60igern als ehernes Gesetz.
Das Internet hat diese Ausrichtung noch einmal verschärft und in der Regel liegt man gut damit, Informationen und Werbebotschaften prägnanter, komprimierter und einfacher verständlich zu machen.
Dieser Grundsatz hat allerdings seine Grenzen und wirkt manchmal sogar kontraproduktiv.
Wer verkaufen will, muss seine Kunden zum Handeln, den sogenannten „Call to Action“, auffordern. Im Internet geschieht dies dann entsprechend der Formel „KISS“ oft nur noch in einem Wort auf einem Action-Button: „Vergleich“ oder „Kaufen“.
Jedem Kunden wird hier sicherlich klar, welche Aktion mit dem Druck auf den Knopf ausgelöst wird. Die Botschaft ist ebenso prägnant, kurz wie einfach verständlich. Perfekt oder?
Call to Action: Je kürzer desto besser?
Dem Profi-Verkäufer bleiben Zweifel. Ist es nicht so, dass wir normalerweise jede Handlungsaufforderung in einen Kundennutzen einkleiden sollen?
„Sparen Sie gleich jetzt mit Ihrem Kauf bares Geld“.
„Entscheiden Sie sich jetzt dafür Ihrer Familie Sicherheit zu geben.“
Dem Kunden wird so zusammen mit der Handlungsaufforderung noch einmal Sicherheit gegeben, dass seine Handlung richtig ist.
Tatsächlich gibt es eine aktuelle Studie zu der Thematik, wann ein „Call to Action“ besonders wirkungsvoll ist. Das Ergebnis ist wenig überraschend. Die ideale Handlungsaufforderung im Internet ist fünf bis sieben Worte lang und beinhaltet die positiven Konsequenzen der Entscheidung.
Besser als „Vergleich“ wirkt auf einem Action-Button demnach die Formulierung „Vergleichen Sie jetzt kostenlos Ihre Kfz-Versicherung“.
Mit dem Satz „Jetzt Versicherungsschutz mit 14-tägigem Rücktrittsrecht vereinbaren“ erreichen Sie mehr Abschlüsse als mit „Beantragen“.
Ich beende die heutige Kolummne daher gleich mit einer Aufforderung an Sie: „Gleich umsetzen für mehr Weberfolg!“
Autor Oliver Pradetto ist Kommanditist und Mitbegründer des Maklerpools Blau direkt.
Foto: Anne-Lena Cordts