Die Capital Bay Group, die sich selbst als „international tätiger und auf sämtlichen Wertschöpfungsstufen integrierter Investment-, Asset-, Property- und Facility Manager sowie Projektentwickler für Immobilien aller Nutzungsarten“ bezeichnet, hat 2021 nach eigenen Angaben das beste Jahresergebnis seit Gründung erreicht.
Das Transaktionsvolumen lag der Mitteilung zufolge bei 2,4 Milliarden Euro und das Unternehmen hat einen „dreistelligen Millionenbetrag“ an Eigenkapital bei institutionellen Investoren und Family Offices eingesammelt. Mit einem Whole-Loan-, einem Self-Storage- und einem Proptech-Fonds hat Capital Bay 2021 drei Investment-Vehikel für seine institutionellen Investoren und Family Offices mit einem langfristigen Zielvolumen von zusammengenommen 1,8 Milliarden Euro gelauncht. Insgesamt managt Capital Bay derzeit elf alternative Investmentfonds (AIFs).
„2021 stand erneut ganz im Zeichen des Coronavirus, wobei die Disruptionen, die 2020 noch den gesamten Immobilienmarkt getroffen haben, sich 2021 nicht in dem Ausmaß und der Breite wiederholt haben“, sagt Rolf Engel, CFO der Capital Bay. „Aufgrund der Unsicherheit anderer Anlageklassen hat sich jedoch die Nachfrage insbesondere nach core-Wohnimmobilien bei institutionellen Investoren im Laufe der Krise erhöht. Aber auch alternative Nutzungsarten wie Serviced Apartments oder Alters- und Pflegeimmobilien haben in der Gunst der Anleger gewonnen und etablieren sich immer mehr als echte Alternative zu den klassischen Assetklassen Wohnen, Büro und Einzelhandel. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend aufgrund steigender Nachfrage, anhaltend niedrigen Zinsen, der hohen Inflationsrate und fehlender Anlagealternativen 2022 fortsetzen wird“.
„Whole Loan“-Finanzierungen zuerst in London
Im August 2021 wurde der „Capital Bay Europe Secured Whole Loan Fund“ gelauncht und startete mit einem ersten Portfolio an Finanzierungszusagen für Projektentwicklungen und -investitionen in London und weiteren britischen Großstädten mit einem Kreditvolumen von knapp 400 Millionen Euro.
„Aufgrund von Unsicherheiten am Markt und Regulierungen wie Basel III steigt die Nachfrage nach Whole-Loan-Konstrukten alternativer Kreditgeber im Vergleich zu den traditionellen Bankenfinanzierungen“, sagt Rüdiger Kimpel, Head of Global Sales bei Capital Bay. „Für das erste Quartal erwarten wir großvolumige Investitionen. Es sind bereits weitere Finanzierungen in Höhe von 200 Millionen Euro durch Capital Bay für weitere Objekte in Großbritannien gesichert worden, die zum Ende des Quartals in den Fonds einbracht werden sollen. Mit einem investierten Volumen von rund 600 Millionen Euro wird der Fonds dann zu den fünf größten Whole-Loan-Fonds Europas gehören.“
Das Zielvolumen des Whole Loan Fund liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Neben Projekten in Großbritannien sollen auch Bauvorhaben in Frankreich, Deutschland und Italien finanziert werden. „Whole Lone“ bedeutet, dass der Fonds nicht nur die Lücke zwischen Eigenkapital und klassischen Bankdarlehen schließt („Mezzanine“), sondern die Fremdfinanzierung eines Objektes komplett übernimmt.
Strategische Kooperationen
Im Oktober 2021 hat Capital Bay zudem eine strategische Partnerschaft mit der Daiwa House Modular Europe, dem globalen Marktführer für industriellen Modulbau, geschlossen. Gemeinsam soll eine Plattform für die industrielle Produktion und den Vertrieb von vorfabrizierten Gebäudemodulen und ganzen Micro Apartments aufgebaut werden.
Abnehmer der Module sowie fertiger Gebäude sind neben den Betreibermarken des exklusiven Kooperationspartners der Capital Bay Group, der 360 Operator GmbH, auch europäische Drittkunden. Die Module sollen in einer gemeinsamen „Gigafactory“ produziert werden, deren Fertigstellung für 2024 geplant ist.
Ende August 2021 wurde die Gründung außerdem eines Joint Ventures mit Gulf Islamic Investments (GII) verkündet. Ziel ist der Aufbau einer in Luxemburg regulierten Investmentplattform, die verschiedene Fonds für europäische Senior-Living-Immobilien in Deutschland und Europa mit Schwerpunkt auf core-plus- und value-add-Strategien auflegt. Mit dem Schritt wird der europäische Immobilienmarkt für Investoren aus dem Mittleren Osten und Nordafrika (MENA-Region) zugänglich gemacht und gleichzeitig das dringend notwendige Angebot für diese Nutzungsart geschaffen, so Capital Bay.
ECORE-Beitritt
Die Capital Bay Group teilt aktuell zudem mit, dass sie der Brancheninitiative „ESG Circle of Real Estate“ ECORE beigetreten ist. Rund 120 Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft haben im Rahmen der Initiative gemeinsam ein ESG-Scoring-Modell entwickelt, um Nachhaltigkeit bei Immobilien und Immobilienportfolios transparent, messbar und vergleichbar zu machen. Ziel ist, dass das angestrebte ESG-Scoring-Modell zum Branchenstandard für die Messung von Nachhaltigkeit im Gebäudesektor wird. ESG steht für bestimmte Standards in Bezug auf Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung).
Hintergrund ist die EU Taxonomieverordnung, die Anforderungen definiert, die unter anderem Immobilien erfüllen müssen, um als nachhaltig zu gelten. Jedoch bleiben Vorgaben und Kriterien teilweise unscharf, heißt es von Capital Bay. Die ECORE-Initiative arbeite deshalb an einem einheitlichen Bewertungsstandard für die Immobilienbranche.