Robert Michele, globaler Chief Investment Officer (CIO) für Anleihen bei der Fondsgesellschaft J.P. Morgan Asset Management (JPM), zeichnet ein düsteres Bild der internationalen Finanzmärkte. ?Auch wenn bereits ein gutes Stück der Wegstrecke hinter uns liegt ? es ist noch einiges zu bewältigen, bis die Krise ausgestanden ist?, sagte der Rentenexperte auf der Fachkonferenz Institutional Money Kongress in Frankfurt.
Michele folgt damit der Lageeinschätzung von US-Ökonom Nouriel Roubini, der als Kassandra und Dauerpessimist, derzeit aber vor allem als einer von wenigen Volkswirten gilt, die rechtzeitig vor den Gefahren der anhaltenden Finanzkrise gewarnt haben. Roubini rät Investoren weiter auf Sicherheit zu setzen und glaubt nicht an ein schnelles Ende der Krise. Das Motto der Stunde müsse deshalb auch weiterhin ?Cash is King!? lauten, so der New Yorker Finanzprofessor und Gründer des Research-Unternehmens Roubini Global Economics LLC.
In dieses Horn stößt nun auch Michele. Er rechnet im laufenden Jahr weiterhin eher mit negativen als mit positiven Überraschungen an den Märkten. Da die weltweiten fundamentalen Signale nach wie vor einen schwachen Eindruck vermitteln, seien weitere deutliche Zinssenkungen in Europa sehr wahrscheinlich. Anleger sollten in diesem Umfeld weiter auf Staatsanleihen hoher Bonität setzen, so der JPM-CIO. (hb)