Charity auf der Cash. GALA 2024: „Mein Herz fliegt Ihnen zu“

Cash. GALA Charity
Foto: Florian Sonntag
Von links: Rainer Rettinger (Deutscher Kinderverein), Sängerin Kim Sanders und Cash.-Vorstand Gerhard Langstein

Auf der Cash. GALA ging der Spendenscheck in diesem Jahr an den Deutschen Kinderverein e.V. aus Essen, der sich gegen Kindesmisshandlung einsetzt.

Zunächst konnte Cash.-Vorstand Gerhard Langstein einen Spendenscheck über 22.000 Euro ausstellen, sehr zur Freude von Rainer Rettinger, Geschäftsführer des Deutschen Kindervereins. „Mein Herz fliegt Ihnen zu“, sagte er auf der Bühne der Cash. GALA in Richtung der Spender. Dank einer spontanen Spende aus dem Publikum konnte die Summe später sogar noch auf 25.000 Euro erhöht werden.

Der Deutsche Kinderverein setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 2012 für die Rechte der Kinder ein. Er will bundesweit eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft, aber auch bei Medien, Politik, Justiz, Jugendämtern und Kinderschützern für das Thema Kindesmisshandlung und sexuelle Gewalt erreichen. Grundlage bildet Paragraph 19 der UN-Kinderrechtskonvention aus dem Jahr 1989, der Maßnahmen zum Schutz vor körperlicher oder geistiger Gewalt, Misshandlung, Vernachlässigung und Verwahrlosung und sexueller Gewalt einfordert. „Wir wünschen uns einen kindzentrierten Kinderschutz, die Fähigkeit, sich in die innere Welt eines Kindes hineindenken zu können“, heißt es auf der Website des Vereins. „Wir wollen, dass man den Kindern glaubt und ihnen zuhört. Sie werden getreten, geschlagen, gequält, und jeden dritten Tag stirbt eines von ihnen. Mitten unter uns. Kindesmisshandlung ist immer noch trauriger Alltag in unserem Land: Jeden Tag werden zwölf Kinder krankenhausreif geschlagen und müssen damit (über)leben. In jeder Schulklasse sitzen ein bis zwei Kinder, die sexuelle Gewalt erleben oder erlebt haben. Das bewegt und berührt uns.“

Präventionsprojekt auf den Weg gebracht

Auf der Cash. GALA erzählte Rettinger, wie es zur Gründung des Vereins kam: „Wie kann es sein, dass so viele Kinder in unserem Land Gewalt erfahren?“ Diese Frage sei die Motivation für ihn und sechs seiner Freunde gewesen, aktiv zu werden. „Neben unseren verschiedenen Projekten ist die politische Arbeit am wichtigsten. Wir sind im Bundesfamilienministerium, in den Landtagen und bei der Europäischen Kommission unterwegs, denn dort werden die Gesetze gemacht, die wir zum Teil auch mitformulieren. Und wir haben gemeinsam mit der Europäischen Kommission ein Präventionsprojekt auf den Weg gebracht, das jetzt in allen europäischen Ländern umgesetzt wird. Das macht uns sehr stolz.“

Die US-amerikanische Sängerin und Komponistin Kim Sanders ist Botschafterin des Deutschen Kindervereins und nahm den Spendenscheck gemeinsam mit Rettinger entgegen. Sie litt als Kind selbst unter Misshandlungen: „Mein Stiefvater war ein sehr gemeiner, kalter und angsteinflößender Mann. Allein seine Gegenwart rief Schrecken hervor, seine Strafen waren unmenschlich“, erzählt sie. Neben den körperlichen Misshandlungen musste sie mit dem Gefühl leben, nicht geliebt zu werden, ungeschützt und wertlos zu sein. Die emotionalen Wunden verfolgten Sanders mit Depressionen, Magersucht, Schulproblemen und jahrelanger Therapie bis ins Erwachsenenalter. „Die Musik wurde meine Zuflucht“, so Sanders.

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