Cash. Hitliste: Gewinne und Verluste

Foto: 1:1 AG
Thomas Maier, Vorstand Marketing & Vertrieb der 1:1 AG

Zehn Maklerpools gelang es 2019, zweistellige Wachstumsraten bei den Provisionserlösen zu erzielen. Bei anderen Pools ist das Geschäftsjahr eher unbefriedigend verlaufen – sie sind allerdings deutlich in der Minderheit.

Zehn Maklerpools gelang es 2019, zweistellige Wachstumsraten bei den Provisionserlösen zu erzielen. Bei anderen Pools ist das Geschäftsjahr eher unbefriedigend verlaufen – sie sind allerdings deutlich in der Minderheit.

Besonders deutlich fiel die Steigerung bei der Qualitypool GmbH aus Lübeck aus (plus 80 Prozent auf 59 Millionen Euro, nach plus 32 Prozent im Vorjahr). Geschäftsführer Jörg Haffner zeigt sich mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden: “Qualitypool hat sich 2019 im Finanzierungsbereich sehr positiv entwickelt. Besonders erfreulich war zum wiederholten Mal die Performance des Kernbereichs Baufinanzierung mit einem Plus von 16 Prozent sowie neue Partnerschaften im Segment der institutionellen Partner, die 2020 operativ starten. Der Bereich Versicherung & Vorsorge verbesserte den verwalteten Bestand im ursprünglichen Poolgeschäft ohne den Standort Bayreuth um zwölf Prozent, der Standort Bayreuth um fünf Prozent. Das Assekuradeurgeschäft verzeichnete ein leichtes Minus, da aktuell verstärkt in diesen Bereich investiert wird.” Momentan sehe er keine Anzeichen dafür, dass die Coronakrise die weitere Geschäftsentwicklung des Unternehmens deutlich einschränken könnte, so Haffner.

Zu den Gewinnern zählt mit einem Zuwachs um 26 Prozent auf 60,26 Millionen Euro auch die Blau Direkt GmbH & Co. KG aus Lübeck (Wachstum im Vorjahr: ebenfalls 26 Prozent). “Bei der aktuellen Entwicklung mag man sich die Augen reiben: Man erwartet einen corona-bedingten Einbruch, aber stattdessen beschleunigt sich das Wachstum noch weiter”, gibt COO Oliver Pradetto zu Protokoll.

Erstmals vertreten ist die Verticus AG aus Hürth, die im Vorjahr noch an der Erhebung zur Hitliste der Finanzvertriebe teilgenommen hatte. Man sehe sich inzwischen als Maklerpool und nicht mehr als Finanzvertrieb, teilte das Unternehmen (im Vorjahr mit Provisionserlösen in Höhe von 12,72 Millionen Euro noch auf Platz 4 bei den Spezialvertrieben) gegenüber Cash. mit. Im Geschäftsjahr 2019 konnte Verticus die Provisionserlöse um 29 Prozent auf 16,35 Millionen Euro steigern. “Im Jahr 2019 konnten wir die digitale Beratung in unserer Kernsparte Private Krankenvollversicherung bei unseren Vertriebspartnern weiter etablieren und in der Beratungsroutine standardisieren. In Kombination mit einem professionellen Lead-Management und unserer qualifizierten Risikovoranfrage führte dies zu einer Umsatzsteigerung von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr”, so Vorstandschef Oliver Schmidt. Nach einem guten Start ins Jahr 2020 sei es gelungen, die Online-Beratung in Zeiten der Coronakrise weiter auszubauen und den Umsatz noch einmal deutlich zu steigern.

“Vertriebliche Aktivitäten kurzzeitig ausgebremst”

Bei anderen Pools ist das Geschäftsjahr eher unbefriedigend verlaufen – sie sind allerdings deutlich in der Minderheit. Nur zwei Unternehmen mussten rückläufige Provisionserlöse hinnehmen. Dazu gehört die 1:1 Assekuranzservice AG aus Augsburg mit einem Rückgang um acht Prozent auf 39 Millionen Euro (Vorjahr: Wachstum um fünf Prozent). Dennoch spricht Thomas Maier, Vorstand Marketing & Vertrieb, von einer “nach den Erwartungen planmäßigen Geschäftsentwicklung”. Das laufende Jahr sei in den letzten Wochen durch die Corona-Pandemie für die Versicherungsbranche stark beeinflusst worden und habe die vertrieblichen Aktivitäten kurzzeitig ausgebremst. Das zweite Halbjahr verspricht laut Maier wieder einen vertrieblichen Aufschwung, um die geplanten Ziele und die Stabilisierung der Geschäftsentwicklung nicht zu gefährden.

Einen leichten Rückgang auf 2,19 Millionen Euro verzeichnete auch die Midema AG aus Minden. “2019 war bereits stark geprägt durch Vergleicher, ohne die immer weniger in Gewerbe verteilt wird. Insgesamt sind wir trotz einiger Abgänge gut durch das Jahr gekommen. Der Preiskampf zum Jahresende war vornehmlich in Haftpflicht hart wie erwartet”, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Anton Dschida. Das Jahr 2020 werde geprägt sein vom digitalen Umbau des Unternehmens und vielen neuen bzw. stark überarbeiteten Deckungskonzepten. “Wir werden uns dem Wettbewerb stellen”, kündigt Dschida an.

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