„Ohne die Unterstützung bei Produktauswahl, Beratungstools und Dokumentation kommen Finanzanlagen- und Versicherungsvermittler heutzutage auf keinen grünen Zweig mehr“. Mit diesem Satz begann der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW im Februar 2024 seine Pressemitteilung zu den Ergebnissen in Bezug auf Maklerpools aus seinem jährlichen „Vermittlerbarometer“.
Es stehe außer Frage, dass Vermittelnde angesichts der zunehmenden Regulierung und eines immer größeren Produktangebots auf sachkundige und unabhängige Unterstützung angewiesen sind, so der AfW. Dabei nutzen die meisten mehr als einen Maklerpool oder Verbund. 35,5 Prozent der über 1.000 Teilnehmer der AfW-Umfrage sind demnach an zwei Pools oder Verbünde angeschlossen, 27,7 Prozent verfügen sogar über drei oder mehr Anbindungen. Nur jeder Dritte (31,8 Prozent) hat lediglich eine einzige Anbindung.
2023 haben Maklerpools und Servicegesellschaften insgesamt ein überaus erfolgreiches Jahr hingelegt. Fast alle haben ein – oft kräftiges – Wachstum verbucht, und das trotz der vor allem Anfang des vergangenen Jahres schwierigen allgemeinen Rahmenbedingungen. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Cash.-Abfrage zur Hitliste der Maklerpools, also der Geschäftsentwicklung im Vorjahr.
Spitzenreiter bleibt Fonds Finanz
Kriterium für das Ranking ist der Rohertrag der Unternehmen im Jahr 2023. Dieser ist definiert als die Provisionserlöse aus Versicherungs- und Investmentgeschäft sowie sonstige Umsätze abzüglich der Provisionsweiterleitung an die Vertriebspartner. Daneben hat Cash. weitere Kennzahlen abgefragt, darunter die gesamten Provisionserlöse (also inklusive der Anteile, die an die angeschlossenen Vertriebspartner weitergeleitet wurden und nicht im Unternehmen verbleiben).
21 Unternehmen haben ihre Zahlen offengelegt und überwiegend wie erbeten durch eine Bestätigung etwa in Form eines Testats des Steuerberaters oder den Jahresabschluss untermauert. Zwei weitere haben zwar ihren Umsatz genannt, nicht aber den Rohertrag und sind somit ohne Platzierung in der Tabelle aufgeführt.
Spitzenreiter ist wie im Vorjahr die Fonds Finanz Maklerservice GmbH, die ihren Rohertrag gegenüber 2022 nochmals um 16,9 Prozent auf fast 66 Millionen Euro steigern konnte. Die Provisionserlöse aus den Geschäften, die über Fonds Finanz abgewickelt wurden, summierten sich im vergangenen Jahr auf insgesamt 287,5 Millionen Euro nach 254,3 Millionen Euro im Vorjahr.
Größter Zuwachs bei DEMV
„Das Geschäftsjahr 2023 war für die Fonds Finanz ein Jahr des kontinuierlichen Wachstums“, berichtet Geschäftsführer Norbert Porazik. „Auch die Kooperation mit dem Deutschen Maklerverbund hat sich als wichtiger Schritt erwiesen. Damit haben wir unsere Marktführerschaft gestärkt, Synergien freigesetzt, technologisch einen großen Sprung gemacht und nicht zuletzt unseren Partnern mit Professional works Zugang zu einem der besten Maklerverwaltungsprogramme auf dem Markt ermöglicht“, so Porazik weiter.
Die DEMV Deutsche Maklerverbund GmbH wiederum hat im vergangenen Jahr mit einem Zuwachs des Rohertrags um 59 Prozent gegenüber 2022 das größte Wachstum aller Pools erzielt. „Getrieben ist dieses starke Wachstum vor allem durch die enge Zusammenarbeit mit unserer Schwestergesellschaft Fonds Finanz“, berichtet DEMV-Geschäftsführer Karsten Allesch seinerseits. 2024 entwickele sich das Wachstum auf vergleichbarem Niveau. „In 2024 werden voraussichtlich 2.500 bis 3.000 zusätzliche Versicherungsmakler Mitglieder bei uns“, so Allesch weiter.
Seit September 2022 ist der britische Investor mit dem eigenartigen Namen Hg, der auf Software- und Dienstleistungsunternehmen ausgerichtet ist, an DEMV beteiligt. Hg hatte im Dezember 2021 schon 60 Prozent der Gesellschaftsanteile der Fonds Finanz von den Eigentümern Norbert Porazik und Markus Kiener übernommen. Beide Pools spielen sich nun offenbar recht erfolgreich die Bälle zu.
