Konsolidierung des Marktes: Zu Beginn des Jahres veröffentlichte Cash. einen Status quo zur derzeitigen Lage von Kooperationen und Fusionen, warf aber auch einen Blick in die Zukunft. Nachdem das erste Halbjahr ruhig war, kam im August in Sachen Konsolidierung wieder Bewegung in den Markt. Der Wiesbadener Finanzkonzern Aragon schluckte den Kölner Allfinanzdienstleister Finum Finanzhaus. Im November übernahm die Deutsche Bank wie angekündigt die Mehrheit an der Postbank.
Fortgesetzt hat sich unterdessen auch der Trend einer Beteiligung der Assekuranz an Finanzvertrieben. Im September verkündete der Hamburger Versicherer Hanse Merkur den Einstieg bei dem Gersthofener PKV-Spezialvertrieb Impuls. Allerdings kaufen sich Versicherer nicht nur in Vertriebe ein, sie schließen sie teils auch, wie das Beispiel HDI-Gerling Leben im Mai zeigte. Die Maklertöchter Partner Office und Deutsche Privatvorsorge wurden in diesem Jahr geschlossen und befinden sich in der Abwicklung. Das Aus kam im Oktober auch für den Frankfurter Maklervertrieb Alvecon, eine Deutscher-Ring-Tochter.
Den Rückzug aus dem Markt haben 2010 nicht nur Maklervertriebe verkündet, sondern auch eine Reihe ausländischer Versicherungsgesellschaften, die das Geschäft in Deutschland einstellten. Im März gab der niederländische Finanzkonzern Delta Lloyd die Einstellung des Neugeschäfts seiner deutschen Lebensversicherer bekannt. Nur wenige Monate später stampfte die holländische International Insurance Corporation wegen finanzieller Probleme ihre deutschen Kfz-Direktversicherungsangebote Ineas und Ladycar Online ein. Vom deutschen Kfz-Versicherungsmarkt hat sich wegen laufender Defizite auch die britische Admiral Group verabschiedet. Mit der Itzehoher Versicherung wurde offenbar Anfang Dezember ein Interessent für das deutsche Geschäft gefunden.
