CDU-Vize Laschet lehnt Bürgerversicherung ab

CDU-Bundesvize Armin Laschet hat einer Bürgerversicherung eine Absage erteilt. Auch das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) meldete sich zur Wort und bezeichnete die Diskussion um unterschiedliche Wartezeiten für privat und gesetzlich Versicherte als „Phantomdebatte“. 

CDU-Bundesvize Armin Laschet
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet

Vor Gesprächen der Partei- und Fraktionsspitzen von CDU, CSU und SPD am Mittwoch sagte Laschet, die Idee einer Bürgerversicherung habe „keine Chance“. Bei einer Bürgerversicherung werde es für viele Versicherte teurer, und die Qualität des Gesundheitswesens würde Schaden nehmen.

Laut einer aktuellen Studie des WIP gibt es keinen Anhaltspunkt dafür, dass es bei akutem Behandlungsbedarf Unterschiede zwischen GKV- und PKV-Versicherten gibt. Selbst wenn der Versichertenstatus per Gesetz vereinheitlicht werde, könne sich die Wartezeit schon rein rechnerisch aufgrund des relativ geringen Marktanteils der PKV (10,9 Prozent) kaum verändern: Ohne PKV-Versicherte verkürze sich die Wartezeit auf einen Hausarzttermin um nur 0,1 Tag und auf einen Facharzttermin um nur 0,98 Tage.

Privater Gesundheitsmarkt in Einheitssystemen

Und selbst diese marginale Verkürzung wäre laut WIP rein theoretisch, weil ein Szenario ohne PKV dem Gesundheitssystem über zwölf Milliarden Euro pro Jahr entziehen würde. Ohne diese Finanzmittel müssten sich die Wartezeiten jedoch deutlich verlängern.

Der internationale Blick zeige, dass Einheitssysteme eine deutlich größere Ungleichheit in der Versorgung hervorrufen. In Einheitssystemen existiere parallel zum öffentlichen System ein privater Gesundheitsmarkt, in dem einkommensstarke Patienten die Wartezeiten im öffentlichen Gesundheitssystem umgehen. (kb/dpa-AFX)

Foto: CDU NRW

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