Celine Nadolny: „Don’t judge a book by its cover“

Celine Nadolny
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Celine Nadolny

EXKLUSIV Auch nach über 800 verschlungenen Sachbüchern vermag das ein oder andere Werk mich trotz ausgiebigem Blick auf das Cover, Titel, Backcover und Inhaltsverzeichnis immer noch beim Lesen zu überraschen. Gastbeitrag von Finanzbloggerin Celine Nadolny

Diese Merkmale sind zwar häufig ein gutes und verlässliches Indiz, ob sich ein Buch lohnt oder nicht, aber eben auch nicht immer. Genauso sagt ein Bestseller-Stempel oder renommierter Verlag prinzipiell noch nichts über die Qualität des Werkes aus. Insgesamt neun Bücher haben mich zuletzt sehr positiv überrascht und die möchte ich euch heute kurz vorstellen und verraten, weshalb genau. Vielleicht ist ja auch das ein oder andere Buch dabei, was ihr zur Seite gelegt hättet.


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„Das Ende der Geschichte“ – Francis Fukuyama

Dieses Buch wurde mir von einem Kooperationspartner wärmsten empfohlen und ich konnte zunächst nichts damit anfangen. Schon nach den ersten 20 bis 30 Seiten war mir aber klar, dass es etwas ganz Besonderes ist. Vor allem für (wirtschafts-)politisch interessierte Menschen ist es ein Meisterwerk. Unglaublich klar in Verstand und Sprache, und an vielen Stellen augenöffnend.

Was bleibt, wenn wir sterben“ – Louise Brown

Eine Frage, die ich mir schon so oft gestellt habe und dass, obwohl ich noch so jung bin. Aber auch ich war schon des Öfteren in meinem Leben mit schwerem Verlust konfrontiert. Die Autorin dieses Buches ist Trauerrednerin und berichtet sowohl von ihren persönlichen als auch von den Schicksalsschlägen ihrer Kunden. Herzzerreißend und -erwärmend zugleich.

Keine Regeln: Warum Netflix so erfolgreich ist“ – Reed Hastings & Erin Meyer

Die Erfolgsgeschichten der bekannten Unternehmen da draußen sind mitunter einfach nur eintönig. Selten spricht mal jemand wirklich Klartext, abseits der von PR-Abteilungen und Investor Relations freigegebenen und sicherlich schön konstruierten und leicht optimierten Geschichten, die man ohnehin bereits aus der Presse kennt. Mit diesem Buch macht sich Netflix aber sicherlich nicht nur Freunde. Spannend und aufschlussreich zugleich.

Der träumende Delphin“ – Sergio Bambaren

Lange habe ich nach einem Buch gesucht, dass in mir ähnlich wundervolle Bilder zu erzeugen vermag wie „Der Alchimist.“ Sergio Bambaren ist es gelungen und in dem kleinen träumenden Delphin habe ich ein weiteres kurzweiliges und tiefgreifendes Buch zugleich gefunden, das mich sicherlich noch eine ganze Weile begleiten wird. Das Buch werde ich noch meinen Kindern vorlesen und auch selbst immer wieder eintauchen.

Erfolgsfaktor Zufall: Wie wir Ungewissheit und unerwartete Ereignisse für uns nutzen können“ – Christian Busch

Wie sehr ich doch in der deutschen Neidkultur die Debatte um Glück einfach nur noch ermüdend finde. Viel zu viele Menschen begründen den Erfolg anderer nur auf dem Zufall und legitimieren damit ihren eigenen Mindererfolg. Der Autor dieses Buches räumt damit auf, indem er den Zufall über Jahre hinweg wissenschaftlich untersucht hat. Wer sich am Ende immer noch nicht dazu entscheidet, selbst zum Glückskind zu werden, darf sich dann auch nicht mehr beklagen.

Die 10 wichtigsten Fragen des Lebens in aller Kürze beantwortet“ – Gregor Eisenhauer

Kein anderes Buch hat mich in 2023 so sehr zu Tränen gerührt. Mir kommt es vor als wäre es gestern gewesen, als ich an einem einsamen Strand an der Westküste der USA meinem Verlobten gar nicht mehr aufhören konnte, Passagen aus diesem Buch vorzulesen. Der Autor dieses Buches hat eine ganz besondere Aufgabe: Er schreibt Nachrufe für ganz normale Menschen und was er dabei in seinen Recherchen und Gesprächen mit Angehörigen zu Tage fördert ist einfach nur ergreifend.

Die Macht des Schlechten“ – von Roy F. Baumeister & John Tierney

Dieses Buch war vor allem für einen solch harmoniebedürftigen Menschen wie mich ein unglaublicher Augenöffner. Dass wir das Schlechte um uns herum nicht einfach so ausknipsen können, sollte uns eigentlich allen bewusst sein. Aber wer von uns hat schon mal daran gedacht, dass wir es auch für uns nutzen können? Nicht nur situativ, sondern sogar strukturell. Die Autoren werfen spannende wissenschaftliche Erkenntnisse in den Raum, die uns die ein oder andere Entscheidung überdenken lassen sollten.

Finde den Tempel in dir“ – Antonia Kemkes

Es gibt unzählige Bücher wie dieses, aber dennoch kommt kaum eines an dieses wunderbare Werk heran. Antonia Kemkes ist mit ihrem Buch nicht nur auf einer Mission, sie reicht den Lesern auch direkt den Werkzeugkasten dazu. Dabei versprüht es eine unglaubliche Ästhetik und Klarheit zu einem mehr als annehmbaren Preis. Eines der hervorzuhebenden Bücher in einem Themenbereich, wo unterm Strich viel zu viele Bücher halbgar veröffentlicht werden.

Radikal führen“ – Reinhard K. Sprenger

Kennt ihr diesen kurzen Gedanken, dass ihr in einem Themenbereich schon so viele Bücher gelesen habt, dass ihr euch schwer vorstellen könnt, dass da nochmal eines kommen könnte, das euch umhaut? So ging es mir bis zu diesem Buch. Ich bin super dankbar auf den Autor gestoßen zu sein. Dieses Buch wird sicherlich nicht sein letztes gewesen sein, das den Weg zu mir finden wird. Unglaubliche Klarheit trifft einen reflektierten Erfahrungsschatz. Sehr lesenswert!

Celine Nadolny ist seit 2022 Kolumnistin des Cash.-Magazins sowie von Cash.Online. 2019 gründete sie Book of Finance und wurde zu Deutschlands einflussreichster Sachbuchkritikerin. Mit mehr als 400 rezensierten Sachbüchern erhielt sie mittlerweile zwölf Branchenpreise, ist somit die mistausgezeichnete Finanzbloggerin der DACH-Region und wurde von Forbes auf die 30-Under-30 Liste aufgenommen. Celine möchte so viele Menschen wie möglich dazu inspirieren, mehr zu lesen, ihre Finanzen in die Hand zu nehmen und ein erfülltes Leben zu führen.

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