Zwar hat Mexiko China als größter Handelspartner der USA im Jahr 2023 überholt, doch das Reich der Mitte trägt weiterhin wesentlich zum Handelsdefizit der USA bei und ist daher für mögliche Zollerhöhungen besonders anfällig. Im schlimmsten Fall könnte die US-Regierung bis zu 60 Prozent der chinesischen Exporte mit Zöllen belegen1. Die Wirtschaftsexperten von Candriam schätzen, dass diese Zölle das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in einem solchen Szenario um 1,5 bis 2 Prozent verringern und damit Chinas fragile Erholung gefährden könnten. Ob China sein Wachstumsziel von 5 Prozent erreichen kann, wäre dann fraglich. Schlüsselsektoren wie Technologie, verarbeitendes Gewerbe und Konsumgüter würden dann unter erheblichen Druck geraten und die bestehenden Herausforderungen für China noch verschärfen.
Denn neben drohenden Zöllen sieht sich Peking mit erheblichen innenpolitischen Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen die hohe Verschuldung der Kommunen, der angespannte Bankensektor, der fragile Immobilienmarkt und die schwache Konsumnachfrage. Trotz der jüngsten Bemühungen um eine Stabilisierung der Wirtschaft bleibt die entscheidende Frage: Ist China besser gerüstet, um diesen Druck in einem immer komplexeren globalen Umfeld zu bewältigen?