Angesichts dieser wirtschaftlichen Herausforderungen hat Peking im September eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, darunter eine Senkung des Mindestreservesatzes um 50 Basispunkte und der Zinssätze um 20 Basispunkte, mit weiteren Zinsschritten in Aussicht. Um den Immobilienmarkt zu stabilisieren, haben die örtlichen Behörden die Hypothekenzinsen gesenkt, die Anforderungen an die Anzahlung für Käufer von Zweitwohnungen herabgesetzt und die Kreditaufnahmebeschränkungen für Kommunen gelockert, die leerstehende Wohnungen erwerben. Die Liquiditätshilfe wurde auf den Aktienmarkt ausgedehnt, und Berichten zufolge werden Kapitalspritzen für staatliche Banken in Betracht gezogen, um die Kreditvergabe anzukurbeln.
Trotz dieser Interventionen bleibt der Umfang der Maßnahmen begrenzt und macht nur etwa ein Prozent des BIP aus2. Zwar gab es eine gewisse kurzfristige Entspannung – vor allem eine Erholung der chinesischen Aktien –, doch der anhaltende Deflationsdruck, das schwache Verbrauchervertrauen und der anhaltende Abschwung am Immobilienmarkt stellen für die Wirtschaft weiterhin eine Belastung dar.
Im Dezember kündigte das Staatsbüro für das Jahr 2025 eine „proaktivere und moderat lockere“ Geldpolitik3 an, die an die expansiven Maßnahmen nach 2008 erinnert. Auf der China Economic Work Conference bekräftigten Regierungsvertreter ihre Bemühungen um eine Stabilisierung des Wirtschaftswachstums angesichts der zunehmenden Handelsspannungen mit den USA. Sie versprachen, das Haushaltsdefizit auszuweiten, die Emission von Staatsanleihen zu erhöhen und die Geldpolitik weiter zu lockern. Zu den wichtigsten geplanten Schritten zählen eine Senkung der Leitzinsen und eine Reduzierung der Mindestreserveanforderungen der Banken, um die angeschlagene Wirtschaft zu stützen. Die Einzelheiten sind noch unklar, aber die Schwerpunkte der Strategie liegen darauf, den Binnenkonsum anzukurbeln, die Investitionseffizienz zu verbessern und wichtige Bereiche wie Infrastruktur, Technologie und Konsumausgaben zu stützen.