Im ersten Quartal 2012 ging das chinesische Wachstum von 8,9 Prozent im vierten Quartal 2011 auf 8,1 Prozent zurück.3
Die Industrieproduktion wuchs auf Jahresbasis um etwa 11,9 Prozent und die Einzelhandelsumsätze sind im ersten Quartal 2012 um 15 Prozent gestiegen.3
Das Pro-Kopf-Einkommen tendiert ebenfalls nach oben. In Ballungsgebieten stieg es im ersten Quartal 2012 durchschnittlich um 10 Prozent im ländlichen Raum um 13 Prozent.3
Die Sachinvestitionen sind sogar noch schneller gewachsen, und zwar um 21 Prozent im ersten Quartal 2012.3
Genauer gesagt: Investitionen im verarbeitenden Gewerbe sind im gleichen Zeitraum um 25 Prozent gestiegen.3 Der Immobiliensektor verzeichnete im ersten Quartal 2012 im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 24 Prozent, insbesondere bei Büroimmobilien und anderen gewerblichen Objekten.4 Die Investitionen in Wohneigentum stiegen über den gleichen Zeitraum um 19 Prozent.4
Einige dieser aktuellen Zahlen verkörpern in der Tat einen Rückgang im Vergleich zum letzten Jahr, man darf sie nicht unterschätzen.
Langfristig positiver Trend für Chinas Wirtschaft
Ich vermute, dass eventuell einige im Vorfeld überaus optimistische Volkswirte Chinas wirtschaftliches Schicksal nun schlecht reden, da sie von den aktuellen Zahlen enttäuscht sind und jetzt die Alarmglocken schrillen lassen.
Mein Investmentteam und ich betrachten nicht nur die verfügbaren gesamtwirtschaftlichen Fakten, sondern erachten es als Bottom-up Anleger für genauso wichtig, die unternehmensspezifischen Fundamentaldaten zu untersuchen. Unser langfristiger Ausblick für China bleibt positiv, trotz der aktuellen Unruhe.
Unsere wichtigsten Anlagethemen konzentrieren sich im Allgemeinen auf die Verbraucher und Rohstoffe. Wir gehen davon aus, dass die chinesischen Verbraucher vermutlich weiterhin an Einfluss gewinnen werden, und die chinesische Wirtschaftspolitik hat ihren Schwerpunkt zunehmend vom Export auf die Binnennachfrage verlagert.
Die Nachfrage nach harten und weichen Rohstoffen sollte ebenfalls hoch bleiben, da China und viele andere Schwellenländer ihre Wirtschaft industrialisieren, wohlhabender werden und ihre Ausgaben für Infrastrukturprojekte erhöhen, was tendenziell das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zugunsten der Hersteller verschiebt.
Autor Dr. Mark Mobius ist Vorstandsvorsitzender der Templeton Emerging Markets Group, mehrfacher Buchautor und Pionier für Aktieninvestments in Emerging Markets.
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1 China.org.cn, „Chinas BIP-Wachstum geht auf 7,5% zurück“, 05. März 2012.
2 Die Weltbank, vierteljährlicher China-Update, April 2012.
3 Staatliches Amt für Statistik der Volksrepublik China, 13. April 2012.
4 Staatliches Amt für Statistik der Volksrepublik China, landesweite Entwicklung und Umsätze im Immobiliensektor, 16. April 2012.
Foto: Franklin Templeton