China: Wirtschaft wächst langsamer, Aktienauswahl ist Trumpf

Aus Aktionärssicht sind in China vor allem etablierte und hochprofitable Internetkonzerne interessant. Es gibt aber auch viele junge Unternehmen, die ständig neue Anwendungen an den Markt bringen, die auf hohe Akzeptanz bei den Nutzern treffen. Die chinesischen Verbraucher bleiben weiterhin konsumfreudig. Zudem hält der Trend zu steigenden Löhnen an, während die Arbeitslosenrate niedrig bleibt. In diesem Umfeld dürften die heimischen Sportartikelhersteller von ihrer Ausrichtung auf den westlichen Lifestyle profitieren.

Favoriten bei Versicherungen

Nachdem sich die chinesische Bevölkerung einen gewissen Wohlstand aufbauen konnte, möchte sie ihn auch absichern. Im Versicherungssektor bevorzugen wir die privaten, gut geführten Lebensversicherer gegenüber den staatlichen, ineffizienteren Großbanken. Telekom-Firmen dürften vom 5G-Netzausbau, in den sie viel Geld investieren, belastet werden. Sie müssen der Bevölkerung – auf staatliche Anweisung – aber günstige Tarife anbieten, was auf die Profitabilität drückt.

Und auch die chinesischen Halbleiterhersteller sind zurzeit noch nicht profitabel, da sie sich die neuen Technologien erst einmal aneignen müssen. Sollte die chinesische Regierung neue Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft beschließen, könnten hiervon aber auch einige Unternehmen aus der Old Economy profitieren, also Stahlkonzerne oder Baustoffhersteller. Deshalb beobachten wir die weitere Entwicklung in China stets aufmerksam, da sich hier die flexible Reaktion auf neue Marktgegebenheiten für die Anleger auszahlt.

Autor Andres Döring, Experte für Schwellenländer-Aktien bei Union Investment

Foto: Union Investment

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