Chinas Wachstumstief trifft auch deutsche Unternehmen

Chinas Wachstum hat ein 30-Jahrestief erreicht. Diese Schwäche bedroht die globale Konjunktur, auch deutsche Unternehmen sind betroffen. Ursache für Chinas sinkendes Wachstum ist nicht allein der Handelsstreit mit den USA.

Skyline Beijings, der Hauptstadt der Volksrepublik Chinas, in der Dämmerung.
Skyline Beijings, der Hauptstadt der Volksrepublik Chinas, in der Dämmerung.

Chinas Wirtschaftswachstum ist auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten gefallen. Vor dem Hintergrund des Handelskrieges mit den USA und hausgemachter Probleme legte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im vergangenen Jahr nur noch um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Dies teilte das Statistikamt am Montag in Peking mit. Auch deutsche Unternehmen müssen sich auf schwierigere Zeiten in China einstellen.

Der Rückgang verschärfte sich zum Jahresende. Das Wachstum fiel im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar auf nur noch 6,4 Prozent – ähnlich niedrig wie zuletzt 2009 nach Ausbruch der globalen Finanzkrise.

Handelskrieg: Ungünstige Aussichten für Chinas Wachstum

Die Aussichten für das angelaufene Jahr sind damit ungünstig. Die Weltbank und Experten rechnen damit, dass das Wachstum unter 6,5 Prozent fallen wird. Wie stark die Marke unterschritten wird, hängt davon ab, ob die Handelsspannungen mit den USA eskalieren oder eine Einigung gefunden werden kann.

„Der Handelskrieg macht sich derzeit vor allem in einer wachsenden Unsicherheit bemerkbar“, sagte Max Zenglein, Leiter des Programms Wirtschaft beim China-Institut Merics. Schwächelnde Exporte und Zurückhaltung bei Investitionen wirkten sich bereits auf das Wachstum aus: „Richtig ernst dürfte es aber erst werden, wenn es bis März keine Lösung gibt und es zu weiteren Zollerhöhungen kommt.“

Die USA haben China eine Frist bis 1. März gesetzt und drohen bei mangelndem Entgegenkommen mit neuen Strafzöllen auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden US-Dollar. US-Präsident Donald Trump will das Handelsdefizit der USA mit China verringern, fordert mehr Marktöffnung und einen wirksamen Kampf gegen den Diebstahl geistigen Eigentums und erzwungenen Technologietransfer.

Seite zwei: Chinas Regierung plant Stimulusmaßnahmen

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