Im Frühjahr 2020 gab es laut Kadel coronabedingt „quasi eine Vollbremsung“ bei der Vermarktung von Gewerbeimmobilien. „Ab Mai gingen die Prozesse dann wieder weiter, das Gesamtergebnis war ganz passabel“, berichtet er. Der Fokus im Immobilienmarkt habe sich aber leicht verschoben, hin zu mehr Sicherheit. „Wir haben auch einen Preiseffekt sehen können: Bei allem, was mehr Risiko hat, sind die Preise eher nach unten gegangen. Bei allem, was mehr Sicherheit verspricht, sind die Preise nach oben gegangen. Um ein Beispiel zu nennen: Langfristig vermietete Büros sind durch den Corona-Effekt zehn Prozent teurer geworden, Immobilien, die Leerstand oder Repositionierungsthemen haben, zehn Prozent billiger.“ Auch bei Shopping-Centern sei das Preisniveau historisch gesehen sehr niedrig. „Dagegen wird Wohnen verstärkt als Sicherheitsanker gesehen und von allen möglichen Investoren ins Portfolio gepackt, auch weltweit“, so Kadel.
Vom Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Berliner Mietendeckel verspricht er sich einen positiven Effekt auf den Transaktionsmarkt und auf die Bautätigkeit. „Grundsätzlich war der Mietendeckel in Berlin eine starke Bremse, was die Transaktion mit größeren Wohnportfolios anging. Viele Investoren haben sich erstmal zurückgezogen bzw. in Warteposition gestellt.“ Der Mietendeckel habe auch die Bautätigkeit stark eingeschränkt und insofern sogar für mehr Preissteigerung des Wohneigentums in Berlin gesorgt.
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