Frau Surer, Ihre erste größere Geldanlage – erinnern Sie sich?
Surer: Das war ein Auto, als ich 19 Jahre alt war. Ein weißer Renault 5 – er war tiefergelegt und hieß René. Ich musste ihn so nennen, denn der Vorbesitzer hatte ihn mir nur unter der Bedingung verkauft, dass er auch bei mir René heißt. Wenn ich mich mal verfahren habe, war immer René schuld. Das war aber mein einziges Auto, das einen Namen hatte. Ich habe es dann nach drei oder vier Jahren weiterverkauft und habe fast den gleichen Preis wiederbekommen, den ich selbst dafür bezahlt hatte. Ich musste nur noch ein Autogramm dazugeben. Der Deal war ganz gut, glaube ich. (lacht)
Worin investieren Sie heute?
Surer: Ich investiere in Immobilien. Ich möchte etwas zum Anfassen und muss es verstehen können. Außerdem habe ich in diesem Bereich Menschen, denen ich vertraue und bei denen ich mir Rat holen kann. Das ist mir sehr viel wichtiger als irgendwelche Bitcoins, denn wie die sich entwickeln hat man nicht in der Hand. Mein Papa hat immer gesagt: Tue nur das, was du verstehst.
Sie sind also eher sicherheitsorientiert?
Surer: Bevor ich Kinder hatte war ich ein Mensch, der gerne mit dem Risiko gelebt hat. In finanziellen Dingen war das aber nie so. Im Gegenteil, da bin ich sehr sicherheitsdenkend, denn ich habe zu hart für mein Geld gearbeitet, als dass ich das einfach mal schnell wieder verlieren möchte – ich spreche von Aktien. Ich habe nicht die Nerven und die Lust, mich damit auseinanderzusetzen und mache das höchstens mal ein bisschen zum Spaß. Investments in Start-ups würde ich nur dann in Betracht ziehen, wenn Freunde von mir daran beteiligt wären oder ich selbst und mein Herzblut daran hängen würde. Alles was man mit Leidenschaft macht, funktioniert am Ende.
Automobilrennsport war und ist ja sehr gefährlich. Wie versichert man sich da eigentlich als Fahrerin?
Surer: In der Rennlizenz ist immer auch eine Sportunfall-Grundversicherung enthalten. Die reicht aber nicht aus. Deshalb hatte ich darüber hinaus teilweise sehr teure Versicherungen, die sich aber auch ausgezahlt haben. Ich habe sie oft gebraucht, denn ich bin leider Gottes eine „Crash-Pilotin“, die gerne mal „hier“ schreit, wenn ein Unfall passiert.
Das Gespräch führte Kim Brodtmann, Cash.