- Neukund:innen werden zunehmend mittels zentraler Intelligenz gewonnen. Expertise in Data Engineering, UX-Design oder Performance Marketing werden deshalb entscheidend sein. Verbraucher:innen informieren sich vermehrt online über ihre Versicherungsoptionen und stoßen dort auch den Verkaufsprozess an – mittlerweile bewegen wir uns durchschnittlich 65 Stunden pro Woche im Internet. Die entsprechenden Inhalte dafür stammen nur selten aus dem klassischen Vertriebsmarketing, welches nach wie vor durch dezentrales Denken und Handeln geprägt ist.
- Die Anzahl der Versicherungsvermittler:innen wird sich in Deutschland halbieren. Wir rechnen damit, dass es von den aktuell rund 200.000 Vermittler:innen im Jahr 2030 nur noch 100.000 geben wird. Die Gründe dafür sind vielfältig: die derzeitige, generelle “Überversorgung”, das Durchschnittsalter von über 50 Jahren, bürokratische Vorschriften und auch Schwierigkeiten, mit den Provisionsumsätzen kostendeckend arbeiten zu können. Das mag nach einer düsteren Prognose klingen, ist aber auch eine große Chance, das Berufsbild des Versicherungsvermittlers neu zu denken.
- Die Relevanz von persönlicher Beratung bleibt trotz technologischer Veränderungen hoch. Insbesondere bei komplexeren Produkten wie Berufsunfähigkeits- oder Krankenvollversicherungen setzen Kund:innen weiter auf persönliche Beratung. Immer relevanter wird dabei die Beratung on demand. Damit der:die Kund:in in dem Moment, in dem er oder sie eine Entscheidung trifft oder Hilfe dabei braucht, die Beratungsleistung in Anspruch nehmen kann, also proaktiv auf seine:n Makler:in zugeht und um Unterstützung bitten kann.
Marco Adelt ist Vorstand und Co-Gründer des Insurtechs Clark.