Der Markt für langfristige nachrangige Schuldverschreibungen mit festem Kupon, die sogenannten Contingent Convertible Bonds (Coco-Bonds) hat sich in den vergangenen Monaten sehr positiv entwickelt und wird von Marktexperten auch weiterhin als attraktiv eingeschätzt.
Ein fortgesetzt starkes Makroumfeld in Europa und geringere politische Risiken führten zu einem weiteren beeindruckenden Quartal für den Coco-Markt. Das gilt umso mehr, als das Quartal ungewöhnlich ereignisreich war: mit Wahlen in Frankreich und Großbritannien, der ersten Abschreibung eines Coco-Bonds (Banco Popular) überhaupt, dem ersten Ausfall einer Zinszahlung für eine CoCo-Anleihe (Bremer Landesbank) sowie der Abwicklung zweier italienischer Banken aus Venetien.
180 Milliarden US-Dollar Gesamtvolumen
Insgesamt wuchs der Coco-Markt um weitere zehn Milliarden US-Dollar an. Ganze elf Neuemissionen wurden im Quartal aufgelegt und ließen das Gesamtvolumen des Coco-Markts auf 180 Milliarden US-Dollar ansteigen. „Wir beteiligten uns an neun dieser Neuemissionen. Besonders attraktiv erschienen uns Banco Santander, Erste Bank, HSBC (in US-Dollar) und die national führende mexikanische Bank Banorte. Als Signal für die kontinuierliche Reifung des CoCo-Markts ist zu werten, dass das Bail-in der beiden ausstehenden AT1-Coco-Bonds der Banco Popular (sowie der Tier-2-Anleihe) keine größeren Auswirkungen hatte“, so Daniel Björk, Manager des Swisscanto (LU) Bond Fund Invest Coco.
Kein Engagement bei Banco Popular
Weiter sagt Björk: „Wir waren nicht investiert bei der Banco Popular, da uns die schwache Ertragskapazität der Bank und die niedrige Eigenkapitalausstattung angesichts drohender Kreditausfälle bedenklich erschienen. Wir hielten das Geschäftsmodell der Bank für zu wenig nachhaltig und ordneten ihren AT1-CoCo-Bonds ein entsprechend hohes Risiko zu. Auch in die Papiere der beiden Banken aus Venetien und der Bremer Landesbank waren wir nicht investiert. Besonders wichtig sind für uns bei der Anlage auf dem CoCo-Markt die Emittentenauswahl und die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass der europäische Bankensektor insgesamt weiter erstarkt, nicht zuletzt infolge der zusätzlichen Aktienkapitalerhöhungen.“
Seite zwei: Cocos mit attraktiver Performance im zweiten Quartal 2017