Bei den deutschen Privatanlegern, die im Juni trotz Fußball-Weltmeisterschaft und hochsommerlicher Hitze weiter an den Finanzmärkten aktiv waren, sind Kauflaune und Risikobereitschaft deutlich gestiegen. Das spiegelt der Brokerage Index der Quickborner Comdirect Bank wider, der im vergangenen Monat von 104 auf 106,8 Punkte kletterte.
Vor allem Aktien waren bei den aktiven Anlegern gefragt. „Die starken Kursschwankungen im Juni wurden gezielt für Käufe genutzt“, sagt Malte Rubruck, Produktmanager Trading bei der Comdirect. Dementsprechend legte der Brokerage Index für Aktien von 109,1 auf 118,5 Punkte zu.
Auch die Kaufbereitschaft bei Zertifikaten (von 100,3 auf 102,3 Punkte) und Optionsscheinen (99,8 auf 104,5 Punkte) stieg an. Fonds dagegen standen meist auf der Verkaufsliste, ihr Indexwert schrumpfte von 95,5 auf 71,4 Punkte.
Besonders stark zugelegt hat die Kaufbereitschaft bei Rentenpapieren: Der Index lag mit 100,4 Punkten (Mai: 62,2 Punkte) erstmals seit Juli 2009 wieder leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. „Die Griechenland-Krise scheint bei den Anlegern kein Thema mehr zu sein. Anleihen gelten offensichtlich wieder als sicherer Hafen“, sagt Rubruck.
Insgesamt hat das Handelsvolumen im Juni deutlich abgenommen. Die Privatanleger in Deutschland haben anscheinend mehr auf die Fußball-Weltmeisterschaft als auf die Kurstafeln an der Börse geschaut, mutmaßt die Comdirect. Viele Investoren hätten sich offensichtlich schon in die Sommerpause verabschiedet. (hb)
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