Commerzbank-Ausverkauf geht weiter

Die Frankfurter Commerzbank, das zweitgrößte private Geldhaus Deutschlands, hat ihr Schweiz-Geschäft an die Zürcher Privatbank Vontobel veräußert. Vontobel steigert seine verwalteten Mittel durch den Zukauf um 20 Prozent auf rund 28 Milliarden Schweizer Franken (entspricht 18,3 Milliarden Euro).

Außerdem steht der Verkauf der Münchner Privatbank Reuschel vor dem Abschluss. Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ bekommt das Hamburger Bankhaus Hinrich Donner den Zuschlag. Zuletzt buhlten auch der belgische Finanzinvestor RHJ sowie die Privatbanken M.M. Warburg und Hauck & Aufhäuser mit. Der Kaufpreis wird von Experten auf maximal 150,4 Millionen Euro taxiert ? das entspricht dem Eigenkapital des Übernahmenobjekts.

Die Commerzbank muss auf Druck der EU-Kommission ihr Beteiligungsportfolio verschlanken. Das Institut wird vom Staat mit rund 18 Milliarden Euro gestützt ? es hat sich mit der Übernahme der Dresdner Bank verhoben und leidet unter der Finanzkrise. Die EU-Wettbewerbshüter fordern deshalb die Trennung von Unternehmenstöchtern.

Im Schaufenster befinden sich die britische Privatbank Kleinwort Benson, die Privatinvest Bank in Österreich und der schwergewichtige Immobilienfinanzierer Eurohypo. Bereits den Besitzer gewechselt hat die niederländische Fondsverwaltung Dresdner VPV. Zudem ging in der vergangenen Woche die Schweizer Tochter der übernommenen Dresdner Bank an die liechtensteinische Fürstenbank LGT. (hb)

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