Die EZB-Geldpolitik sowie das niedrige Zinsniveau kommen bei den Firmenkunden immer stärker an. Sie müssen sich zunehmend an Strafzinsen gewöhnen, wenn Sie über zu viel überschüssige Liquidität verfügen. Die Commerzbank, bei der bislang nur sehr große Kunden belastet wurde, könnte nun diese Praxis deutlich ausweiten.
Das Frankfurter Geldhaus hat nun offenbar auch Mittelständler im Visier, die bislang keine Strafzinsen zahlen mussten. „Bei Firmenkunden, großen Konzernen, institutionellen Kunden und Kunden des öffentlichen Sektors, die hohe Guthaben als Einlagen bei uns parken, vereinbaren wir verstärkt für die überschüssige Liquidität eine individuelle Guthabengebühr“, erklärte ein Commerzbank-Sprecher am Sonntag auf Anfrage. Zugleich stellte er klar: „Auf die Einlagen von Privat- und Geschäftskunden berechnen wir keine negativen Zinsen.“
Commerzbank will Kunden Alternativen vorschlagen
Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ hat die Commerzbank in den vergangenen Monaten etwa jeden zehnten Firmenkunden angesprochen. „Unser Ziel ist es dabei nicht, diese Gebühr zu erheben, sondern in Gesprächen mit den Kunden gemeinsam alternative Anlagekonzepte zu entwickeln“, erklärte der Banksprecher.
Falls Kunden nicht darauf eingingen, werde der Strafzins von derzeit 0,3 Prozent auf die überschüssige Liquidität aber fällig, schrieb die „Welt am Sonntag“. Die Commerzbank hat nach eigenen Angaben 100 000 mittelständische Kunden, wozu sie Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 2,5 und 250 Millionen Euro zählt.
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Die Commerzbank hatte Ende 2014 für Schlagzeilen gesorgt, als es ankündigte, von großen Kunden wie Konzernen Strafzinsen für hohe geparkte Einlagen zu erheben. Das Frankfurter Geldhaus hatte den Schritt mit den negativen Einlagenzinsen der Europäischen Zentralbank begründet. Die EZB verlangte damals 0,2 Prozent Zinsen von Finanzinstituten, die Geld bei ihr bunkerten. Mittlerweile sind es 0,3 Prozent.
Quelle: dpa-Afx/tr
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