Concordia: Weniger Gewinn, aber Freude über „Öko-Tochter“

Die Concordia Versicherungen aus Hannover haben ihre Beitragseinnahmen in 2011 steigern können, der Jahresüberschuss reduzierte sich allerdings auf 2,9 Millionen Euro (2010: 8,9 Millionen Euro). Die „grüne Tochter“ Oeco Capital bestätigte ihren Aufwärtstrend.

Concordia Direktion, HannoverDie Beitragseinnahmen des Konzerns lagen im vergangenen Jahr bei insgesamt rund 749,3 Millionen Euro (2010: 731,6 Millionen Euro, siehe Grafik). Die Steigerungsrate von 2,4 Prozent lag damit deutlich unterhalb des Niveaus von 2010 (plus 9,2 Prozent).

Der Großteil der Beitragseinnahmen entfiel mit 359,1 Millionen auf die Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G. (plus 3,3 Prozent, 2010: 2,9 Prozent). Das Unternehmen ist für das Kompositgeschäft zuständig.  Dabei konnte die Unfallversicherung mit plus 6,2 Prozent die größte Steigerung erzielen. Danach folgen die Haftpflichtversicherung (plus 5,3 Prozent), die Sachversicherung (plus 3,5 Prozent) und die Kraftfahrtversicherung (plus 2,2 Prozent).

Doch auch die die Personensparten Concordia Lebensversicherungs-AG, Concordia Krankenversicherungs-AG sowie Oeco Capital Lebensversicherung AG konnten zulegen. Vor allem das letzt genannte Unternehmen, das auf ökologisch und ethisch nachhaltige Vorsorgeprodukte spezialisiert ist, sorgte für zufriedene Mienen im Konzernvorstand. Oeco Capital konnte das Netto-Neugeschäft um rund 55 Prozent steigern. Die Beitragseinnahmen stiegen um 21,8 Prozent auf 40,3 Millionen Euro (2010: 33,1 Millionen Euro). „Innovative Produkte sowie die an besonderen Nachhaltigkeitskriterien orientierte Kapitalanlage finden immer mehr Anklang bei Vertriebspartnern in Ausschließlichkeit und Maklerschaft“, begründet Lothar See, Vertriebsvorstand der Concordia Versicherungen.

Trotz erneut starker Schadenbelastungen, die sich in einer Schadenquote von 68,2 Prozent ausdrücken (2010: 64,1 Prozent) sowie eines schwierigen Finanzmarktumfeldes habe man eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung erreicht, erklärte Concordia-Chef Dr. Heiner Feldhaus. Nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Schadenbelastung wurde der Jahresüberschuss deutlich auf 2,9 Millionen Euro gedrückt (2010: 8,9 Millionen Euro).

Mit hohen Schäden hatte vor allem die polnische Sachversicherungs-Tochter Concordia Polska TUW zu kämpfen. Aufgrund von enormen Auswinterungs- und Hagelschäden bei der landwirtschaftlichen Kundschaft stieg die Schadenquote von 44 Prozent in 2010 auf 74,7 Prozent in 2011, teilte Concordia mit. Im Beitrag stand ein Minus von 4,4 Prozent zu Buche. Der Jahresüberschuss blieb jedoch insgesamt positiv (1,3 Millionen PLN, 2010: 1,8 Millionen PLN).

Positiv entwickelt sich dagegen das Geschäft der polnischen Lebensversicherungs-Tochter Concordia Capital SA. 2011 wurde ein Wachstum von 27,2 Prozent erreicht, der Gewinn stieg von 3,8 Millionen PLN auf fünf Millionen PLN zu. Dieser Trend soll sich auch im laufenden Jahr fortsetzen, heißt es.

Das Kapitalanlageergebnis entsprach mit 106,8 Millionen Euro etwa dem Niveau des Vorjahres (2010: 109,2 Millionen Euro). Der auf 2,63 Milliarden Euro (2010: 2,52 Milliarden Euro) gestiegene Kapitalanlagebestand konnte eine Nettoverzinsung von 4,1 Prozent erwirtschaften. „Die konservative Anlagepolitik hat sich erneut bewährt und den Konzernabschluss maßgeblich mitbestimmt“, sagte Henning Mettler, Finanzvorstand der Unternehmensgruppe.

Für das Jahr 2012 erwartet die Concordia bei den inländischen Gesellschaften eine Verstetigung der positiven Ergebnisse. Alle bereits im Jahr 2011 begonnenen und umgesetzten Projekte zur Ergebnisverbesserung würden ihre Wirkungen auch in den nächsten Jahren zeigen. (lk)

Concordia_Bilanz

Foto und Grafik: Concordia

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