Die Containerschifffahrt hat 2010 eine beeindruckende Wende hingelegt. Einem Research-Bericht der Deutschen Bank zufolge legte der globale Containerumschlag um mindestens elf Prozent zu, nachdem er 2009 erstmals in der Geschichte gesunken war (um neun Prozent).
Damit hat die Branche das Vorkrisen-Niveau bereits wieder übertroffen. Gründe für die Erholung sieht DB-Research im Lageraufbau von Industriegütern und dem raschen Aufschwung vor allem in Asien.
2011 halten die Analysten der Deutschen Bank beim Containerumschlag ein Plus von sieben Prozent für wahrscheinlich.
Das würde bedeuten, dass die Branche mit voller Kraft aus dem Keller geklettert ist. Zur Erinnerung: Während der Krise brachen die Fracht- und Charterraten in der Containerschifffahrt um 50 bis 80 Prozent ein. Zwischenzeitlich waren rund zwölf Prozent der Flotte ohne Beschäftigung. Zuletzt traf dies nur noch auf zwei Prozent zu, so die Analyse.
Allerdings schießen nicht alle Indikatoren durch die Decke: So haben sich die Charterraten laut DB Research inzwischen zwar wieder erholt, liegen aber noch weit unter den Rekordniveaus von vor der Krise. Zudem kämen in den nächsten Jahren – gerade im Segment der sehr großen Containerschiffe – weitere Kapazitäten auf den Markt. Dennoch dürfe die Nachfrage bis 2015 im Durchschnitt schneller wachsen als das Angebot, so die Analysten. Daher sei das Problem der Überkapazitäten abgemildert.
2011 und 2012 könnten die Charterraten nach Einschätzung der Researcher jeweils mit deutlich zweistelliger Wachstumsrate zulegen. Die mittelfristigen Perspektiven der Branche seien intakt. Bis 2015 rechnen die Deutsche-Bank-Experten damit, dass der globale Containerumschlag jahresdurchschnittlich um sieben bis acht Prozent zulegt.
Damit wäre die Containerschifffahrt der am schnellsten wachsende Verkehrsträger. Als Treibkräfte nennen die Analysten die zunehmende internationale Arbeitsteilung sowie Produktivitätsfortschritte in der Branche.
Gleichwohl sehe sich die Containerschifffahrt zunehmend mit politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen und Risiken konfrontiert. Dazu zählt DB Research eine stärkere umweltpolitische Regulierung, Kapazitätsengpässe an den Häfen, steigende Kraftstoffpreise oder protektionistische Tendenzen. (hb)
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