Eine Impfung für genesene Corona-Patienten ist nach Expertenaussagen auch bei hohem Antikörperlevel sinnvoll. Man könne davon ausgehen, dass in sechs Monaten in der Regel ein sehr guter Schutz bei allen Menschen vorhanden sei, die Covid durchgemacht hätten, allerdings falle die Entwicklung unterschiedlich aus, sagte der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, in einer Diskussionsrunde am Samstag in Berlin.
Nicht jeder Antikörper schützt
„Es gibt Personen, bei denen es relativ niedrige Werte anfänglich gibt und die dann auch relativ schnell abfallen, bei anderen Personen ist das anders.“ Es sei im Detail noch nicht ganz klar, was genau vor Covid-19 schütze. „Deswegen würde ich davon abraten, mich einfach nur an dem Antikörperlevel zu orientieren.“ Mit einer einmaligen Impfung nach der Genesung sei sichergestellt, dass auch ein voller Schutz da sei.
„Es kann Menschen geben, die haben Antikörper im Blut, aber diese Antikörper schützen gar nicht“, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. Andere hätten einen Schutz, obwohl keine Antikörper bei ihnen nachzuweisen seien. Geimpfte Genesene hätten in jedem Fall einen wirklich sehr guten Immunschutz. „Also ich würde mir den gönnen.“
Bei Genesenen genügt eine Impfung
Aus der Anzahl der Antikörper lasse sich noch nicht sagen, wie gut oder schlecht der Schutz sei, sagte auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens. „Wir wissen aus Studien ganz gut, dass da eine Impfung ausreicht“, betonte er mit Blick auf Genesene. Eine zweite bringe keinen zusätzlichen Nutzen. (dpa-AFX/Ihre Vorsorge)