Ein Haus oder eine Eigentumswohnung verkaufen zu Corona-Zeiten? Besonders die anstehenden Besichtigungstermine machen vielen Verkäufern Sorgen. Dank Kaufempfehlungen des Maklers und virtueller Rundgänge lassen sich die Pflichttermine auf ein Minimum reduzieren.
Auch mitten in der Krise ist die Sehnsucht nach Wohneigentum ungebrochen. Banken melden steigende Abschlusszahlen von Hypothekendarlehen, Verkaufsportale verzeichnen erhöhte Zugriffsraten auf Immobilieninserate. „Gerade in Krisenzeiten investieren die Menschen verstärkt in sichere Sachwerte, wie die eigenen vier Wände“, erklärt Florian Schüler, Sprecher der Geschäftsführung von Postbank Immobilien.
Lockdown befeuerte Wunsch nach eigener Immobilie
„Die Bedeutung der eigenen vier Wände hat im Zuge des Lockdowns zugenommen. Und die nach wie vor historisch niedrigen Zinsen für Immobilienkredite befeuern den Markt zusätzlich.“ Die Nachfrage ist hoch, das Angebot knapp. „In den meisten Regionen sind die Aussichten für den Verkauf von Immobilien rosig“, so Florian Schüler. Trotzdem zögern viele Verkäufer, jetzt einen Interessenten für ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung zu suchen. Wer möchte schon in Zeiten von Abstandsregeln und Mundschutzpflicht größere Menschenmengen durch die – meist noch vom Verkäufer selbst bewohnten – vier Wände lotsen?
In der Hinterhand
Die Angst könne man potenziellen Verkäufern nehmen, meint der Postbank Experte. „Viele attraktive Angebote werden heute direkt an Interessenten vermittelt, die ihre Kaufabsicht bereits konkret mit dem Makler besprochen haben“, so Florian Schüler. Da sich der Makler im persönlichen Gespräch mit potenziellen Käufern ein detailliertes Bild von der Wunschimmobilie macht, kann er Interessenten passgenau neu angebotene Objekte vorschlagen. Einen Besichtigungstermin nehmen dann nur wenige ausgewählte Personen wahr. Im Idealfall haben diese die Finanzierung bereits geklärt, kennen ihren finanziellen Spielraum und haben eine Bestätigung der Finanzierbarkeit schnell zur Hand.
Makler unterstützen
Neben professionellen Fotos und Grundrissen erstellen viele Makler heute auch eine virtuelle 360-Grad-Besichtigung. Interessenten können sich bequem am Computer, Tablet oder Smartphone durch das angebotene Haus oder die Wohnung navigieren. In Kombination mit einem Telefonat oder Video-Chat mit dem Makler erhält man bei der Online-Tour einen guten Eindruck von den Gegebenheiten vor Ort.
Reale Besichtigung folgt virtuellem Rundgang
„Theoretisch können sich die Interessenten bereits nach dem digitalen Rundgang für den Kauf entscheiden. In der Praxis schließt sich jedoch meist noch eine ‚reale‘ Besichtigung an – allerdings nur mit potenziellen Käufern, die ein ernsthaftes Interesse an der Immobilie haben, und unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen.“