Mehr Homeoffice, weniger Autofahrten und damit auch weniger Unfälle: Die Corona-Pandemie und das damit einhergehende Fahrverhalten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hat sich auch auf die Preise für Kfz-Versicherungen ausgewirkt. In welchem Umfang, untersuchte nun eine Studie der Technischen Hochschule Rosenheim auf Basis einer repräsentativen Stichprobe von 1.000 Kfz-Versicherungsnehmer-Profilen. Unter die Lupe genommen wurden hierbei die Tarife auf Online-Tarifrechnern von 83 Versicherungsunternehmen und den zwei größten Vergleichsportalen Check24 und Verivox.
Preise haben deutlich nachgeben
Im Vergleich zu der 2018 erstmals durchgeführten Untersuchung haben die Preise spürbar nachgegeben: Vor drei Jahren lag der Durchschnitt der Prämien bei 633 Euro pro Jahr, in diesem Jahr nur noch bei 589 Euro. „In diesem Jahr lohnt es sich aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie noch mehr, einen Versicherungsvergleich durchzuführen“, sagte Prof. Dr. Brigitte Kölzer, die die Studie an der Hochschule betreut hat.
In den vergangenen anderthalb Jahren hätten viele Menschen im Homeoffice gearbeitet und seien daher weniger mit dem Auto gefahren, so die Marketingexpertin. Die Versicherungen mussten daher deutlich weniger Unfallschäden regulieren als in den Jahren davor. „Diese Ersparnis geben die Versicherungskonzerne zumindest teilweise an ihre Kunden weiter“, erläutert Kölzer.
50 Prozent Differenz zwischen günstigstem und teuerstem Anbieter
Der Tarif-Unterschied und damit das Sparpotenzial zwischen dem teuersten und dem günstigsten Anbieter liegt bei rund 50 Prozent – sowohl bei Neuabschlüssen als auch bei einem Wechsel. Den günstigsten Kfz-Versicherungstarif finden Verbraucher mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auf Vergleichsportalen wie Check24 und Verivox, da sie die größte Anzahl an Versicherungstarifen bieten. So beträgt die durchschnittliche Ersparnis zum Marktpreis etwa etwa 240 Euro bei Check24 und rund 230 Euro bei Verivox pro Jahr.
„Im Schnitt können Verbraucher im Vergleich zum durchschnittlichen Marktpreis über 40 Prozent sparen, der teuerste Anbieter ist dabei mehr als doppelt so teuer wie der günstigste“, so Kölzer. Etwa 20 Prozent der Versicherungsverträge werden über Vergleichsportale abgeschlossen. Hochgerechnet ergibt sich dadurch in diesem Jahr eine Ersparnis von rund 455 Millionen Euro.
Den günstigsten Kfz-Versicherungstarif finden Verbraucher laut der TH Rosenheim mit höchster Wahrscheinlichkeit auf Vergleichsportalen wie Check24 und Verivox. Bei Check24 liegt die Wahrscheinlichkeit über alle getesteten Profile hinweg bei 83 Prozent. Danach folgen Verivox, Verti und die HUK24.