Die Coronakrise hält auch die deutsche Finanzdienstleistungsbranche in Atem. Cash.Online fragte Oliver Pradetto, Geschäftsführer des Maklerpools Blau Direkt, zu den Auswirkungen der Krise auf das Unternehmen.
Gibt es erste Corona-Fälle bei Ihnen?
Pradetto: Blau Direkt und keine der zugehörigen Tochterfirmen hat eine Corona-Infektion zu verzeichnen.
Welche Auswirkungen hat die steigende Zahlen der Infizierten auf Ihren Geschäftsbetrieb?
Pradetto: Aktuell befindet sich das Antragsaufkommen unverändert auf stark steigendem Niveau. Wir erwarten jedoch kurzfristig einen Rückgang des Antragsvolumens, weil viele Kunden aktuell keine Termine mit ihrem Makler vereinbaren wollen. Wenn die akute Infektionswelle abgeklungen ist, werden die wirtschaftlichen Folgen für die Menschen sichtbar werden und zu Verunsicherung führen. Wir rechnen daher mit einem massiven Einbruch insbesondere im Bereich der Altersvorsorge und der privaten Krankenversicherung.
Welche Vorsichtsmaßnahmen haben Sie ergriffen bzw. planen Sie zu ergreifen?
Pradetto: Blau Direkt verfügt über segmentierte Arbeitssektionen, damit jeder Mitarbeiter lediglich mit einem kleinen laufend dokumentierten Kontaktkreis in Berührung ist. Außentermine und Gruppenveranstaltungen wurden abgesagt. Das Besucheraufkommen wurde auf das Nötigste reduziert. Der Restaurationsbetrieb wurde vorübergehend eingestellt. Ein Management-Team überwacht dauerhaft die Situation und passt einen fünfstufigen Pandemieplan laufend an die Entwicklung der Situation an. Wird es erforderlich, ist jedoch vorbereitet, dass der Betrieb fast vollständig über Heimarbeitsplätze sichergestellt werden kann. Allerdings liefern wir für unsere Partner systemrelevante Infrastruktur, sodass wir die volle Leistungsfähigkeit so lange wie möglich in gewohnter Teamstruktur gewährleisten möchten.
Die Fragen stellte Kim Brodtmann, Cash.
Foto: Blau Direkt