Über das Netzwerk des FondsForums wurde eine groß angelegte Umfrage zur aktuellen Corona-Pandemie bei institutionellen Immobilien-Investoren durchgeführt. Danach war für 38% der institutionellen Anleger die Umstellung auf Backup- bzw. Homeoffice-Betrieb zwar nicht leicht, aber doch machbar und für 48% sogar einfach und unkompliziert. 41% sehen kurzfristig sogar gute Chancen für überlegte Investitionen.
An der Umfrage nahmen im Zeitraum vom 16. März 2020 bis 3. April 2020 über 170 institutionelle Immobilienanleger, Fondsmanager und Dienstleister teil. Der Anteil der Investoren lag bei 25%.Die Ergebnisse wurden anlässlich der Online-Corona-Konferenz am 3. April 2020 ausgewertet.
41% wollen Krise aktiv für Neuinvestitionen nutzen
Ein Großteil der Investoren (41%) wollen kurzfristig während der Krise Investitionschancen nutzen, weitere 27% nur sehr fokussierte und ausgewählte Investitionen sowie 29% nur noch bisherige Investitionsentscheidungen umsetzen. 4% stoppen derzeit alle Investitionsaktivitäten.
Immobilienmärkte werden schneller auf Krise reagieren
Beginnend mit dem zweiten Quartal meint die Mehrzahl der Befragten (über 85%), dass sich die negativen Effekte auf die Immobilienmärkte zügig noch in 2020 auswirken werden.
Hochphase der wirtschaftlichen Krise im 2. Quartal 2020 erwartet
Die Mehrzahl der Befragten erwartet den wirtschaftlichen Tiefpunkt im 2.Quartal 2020. Von dieser Gruppe sehen die meisten den Juni 2020 als stärksten Krisenmonat.
Profitieren werden Logistik-und Lagerimmobilien sowie Wohnen
Bis zu 37% der Befragten sehen Logistik- und Lagerimmobilien als große Profiteure in den Immobiliensegmenten. Danach folgen für bis zu 26% Wohnimmobilien und für bis zu 16% Ärztehäuser sowie für bis zu 14% Fachmärkte.
Hotel, Shopping-Center und Innenstadt-Einzelhandel als Verlierer
Für fast alle Teilnehmer stehen die großen Verlierer durch die Coronakrise in den Sektoren fest. Hotels werden hart betroffen sein, danach folgen Shopping-Center und dann der Einzelhandel in den Haupteinkaufsstraßen der Innenstädte.
Umstellung des Geschäftsbetriebes war überwiegend unproblematisch
Für die meisten Teilnehmer der Umfrage (48% bei Anlegern und 76% bei Fondsanbietern) war die Umstellung des Geschäftsbetriebes auf einen Backup-bzw. Homeoffice-Betrieb leicht und unproblematisch. Nur 5% bis 14% waren nicht gut vorbereitet und hatten es schwer.
Branche reagierte in der Breite im Februar mit Maßnahmen
Rund 61% der institutionellen Anleger beschäftigten sich wie der Rest der Befragten im Februar 2020 mit ersten Auswirkungen auf ihr Unternehmen. Über alle Teilnehmergruppen hinweg waren nur rund 12% bereits im Januar 2020 aktiv.
Gelassen: Sorge vor Ansteckung mit Coronavirus ist sehr gering
Mit rund 78% glaubt die Mehrheit der Befragten an einen guten Schutz durch Hygienemaßnahmen. Nur 8% machen sich ernsthafteSorgen.
Homeoffice funktioniert besser als gedacht
Die Mehrzahl der Befragten (über 60%) kann ihre Tätigkeiten gut aus dem Homeoffice heraus ausüben. Bei einem Drittel funktioniert es eher mittelgut. Nur bei 2% bis 9% (je nach Befragtengruppe) ist die Einschätzung schlecht.
Kündigungsangst ist bei den Arbeitnehmern eher kein Thema
Über 90% der Befragten haben keine Sorge vor einer Kündigung im Zuge der Krise. Lediglich rund 10% haben eher mittlere Sorgen, große Sorgen macht sich nur 1%.
Fast die Hälfte der Manager und Selbständigen bei Fondsanbietern kann berufliche Auswirkungen noch nicht abschätzen
Rund 45% der Verantwortlichen und Selbständigen unter den Fondsanbietern können zur persönlichen beruflichen Zukunft derzeit keine Aussagen machen. Bei den institutionellen Anbietern sind 75% und bei den Projektentwicklern, Banken und Dienstleistern rund 69% davon überzeugt,eher von geringen Auswirkungen durch die Krise auf ihr Geschäftsmodell betroffen zu sein.
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