Michael McEachern, Head of Public Markets bei Muzinich & Co, kommentiert die aktuelle Lage an den Kreditmärkten.
Das neue Coronavirus wird oft mit dem SARS-Ausbruch von 2003 verglichen, doch dieses Mal hat die chinesische Regierung viel schneller reagiert, um die Ausbreitung einzudämmen. Die Marktteilnehmer beobachten die Situation weiterhin genau, um die potenziellen längerfristigen Auswirkungen nicht nur im Hinblick auf das chinesische Wachstum, sondern auf die Weltwirtschaft im Allgemeinen zu prüfen. Die Geschichte zeigt, dass sich die Ökonomie von kurzfristigen Auswirkungen gut erholen kann, längerfristige Belastungen allerdings eine größere Unsicherheit bedeuten. Wir sehen jedoch allmählich eine Verbesserung der Bewertungen, insbesondere auf den asiatischen Märkten, die unserer Meinung nach einige attraktive Möglichkeiten in Bezug auf chinesische Unternehmen bereithalten könnten. Die jüngste Spread-Ausweitung sowohl auf den Investment-Grade- als auch auf den High-Yield-Märkten stellt unserer Ansicht nach ebenfalls potenzielle Einstiegsmöglichkeiten dar.
Was die Fundamentaldaten der Unternehmen betrifft, so waren die Unternehmensgewinne im vierten Quartal positiv. Weiterhin gibt es Anzeichen für anleihegläubigerfreundliche Aktivitäten, wie z. B. den anhaltenden Schuldenabbau im BBB-Marktsegment. Auch die Ausfallquoten haben sich auf niedrigeren Niveaus stabilisiert.
Trotz der potenziellen Risiken, die durch den Ausbruch des Coronavirus entstanden sind, behalten wir insgesamt unsere konstruktive Haltung gegenüber den Kreditmärkten bei, die weiterhin unterstützt werden von einer akkommodierenden Geldpolitik und einer Investorenbasis, die in einem Umfeld niedriger bis negativer Renditen nach Ertrag sucht.
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