Coronavirus: Folgen für das globale Wachstum

Der Coronavirus muss keine Millionen Menschen töten, um sich negativ auf globales Wachstum auszuwirken. Ein Marktkommentar von Richard Flax, Chief Investment Officer beim digitalen Vermögensverwalter Moneyfarm.

Unserer Ansicht nach gibt es zwei Möglichkeiten, wie sich die Ausbreitung des Coronavirus auf die Kapitalmärkte auswirken kann: Da ist zunächst die Variante, dass sich die Erkrankung zu einer globalen Pandemie entwickelt, die von unseren derzeitigen Beständen an Antibiotika nicht verhindert werden kann. Dies wird negative Folgen für riskantere Vermögenswerte haben, wobei sich die Frage stellt, ob es unter diesen Umständen noch jemanden interessieren wird.

Die zweite Möglichkeit ist die dämpfende Wirkung für das Wachstum. Schon 2019 hat die Entwicklung der Unternehmensgewinne enttäuscht, nicht zuletzt wegen der lockeren Geldpolitik der Notenbanken sind die Bewertungen dessen ungeachtet aber weiter gestiegen. Um diese Niveaus zu rechtfertigen, wäre also in diesem Jahr ein stärkeres Wachstum von Wirtschaft und Unternehmensgewinnen nötig. Aber selbst Optimisten sind sich derzeit weitgehend einig, dass das globale Wachstum weiterhin vergleichsweise zerbrechlich ist. Und genau hier kommt das Coronavirus ins Spiel: Breitet sich die Erkrankung weiter aus und unternehmen die Regierungen zusätzliche Schritte zur Eindämmung, könnte dies zu Verhaltensänderungen bei Verbrauchern und Unternehmen führen – in China und darüber hinaus. Weniger Shopping-Touren, stornierte Urlaube, weniger Geschäftsreisen – die Reihe ließe sich fast beliebig fortsetzen. Und je länger diese Zurückhaltung andauert, desto größer sind die Auswirkungen auf das globale Wachstum.

Seite 2: Verhalten von Verbrauchern und Unternehmen entscheidend

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