Colm McDonagh von Insight Investment, einer der Investmentboutiquen von BNY Mellon Investment, findet viele Schwellenländeranleihen derzeit attraktiv. Die Bewertungsniveaus von Schuldtiteln aus Staaten wie Indonesien, Brasilien und Peru erscheinen vielversprechend.
Laut McDonagh durchlaufen einige Schwellenländermärkte nach einer langen Phase ausgeprägter Wertschwankungen auf volkswirtschaftlicher Ebene inzwischen allmählich eine Talsohle. Gleichzeitig verbessern sich die Wachstumsprognosen ebenso wie die Wachstumsdifferenzen. Parallel dazu haben einige Währungen zuletzt abgewertet, während die Zinsen gesunken sind. Insgesamt sollten alle diese Faktoren Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern unserer Einschätzung nach zugutekommen.
In der Vergangenheit waren Investoren zögerlich
In der Vergangenheit waren Anleger in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern tendenziell untergewichtet, weil sie übermäßige Wertschwankungen und potenzielle Rückschläge befürchteten, so McDonagh. Angesichts des aktuellen Umfelds niedriger Renditen und Zinsen bietet diese Anlageklasse seiner Ansicht nach ein beträchtliches Ertragspotenzial. Dies gilt vor allem im Vergleich zu etablierteren Märkten wie insbesondere Hochzinsanleihen. „Außerdem halten wir die Bewertungen momentan für attraktiv, da ein Großteil aller Anleihen weltweit inzwischen negativ verzinst wird.“
Darüber hinaus hat sich der Sektor der Schwellenländer-Unternehmensanleihen im Laufe der Zeit beachtlich entwickelt und umfasst mittlerweile ein Volumen von 1,7 Billionen US-Dollar, das sich auf immer mehr Emittenten verteilt. Außerdem bietet dieses Segment eine Vielzahl struktureller Anlagechancen, fügt McDonagh hinzu. „Oftmals weisen Unternehmen, die neu an den Markt kommen, eine hohe Bonitätsqualität auf. So sind die Verschuldung sowie die Ausfallraten dieser Firmen häufig wesentlich niedriger als in eher etablierten Märkten.“
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Höhere Bonitäten attraktiv
McDonagh vertritt zudem die Auffassung, dass Anleihen von Unternehmen mit höheren Bonitätsratings von dem aktuellen Umfeld am meisten profitieren sollten. Diese Papiere werden nämlich durch den Umstand gestützt, dass sich die Renditen von US-Staatsanleihen ebenso wie die lokalen Zinsen momentan auf einem Rekordtief befinden. „Was das potenzielle Rückschlagrisiko betrifft, so erwarten wir bei Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern in den nächsten Monaten keinen überraschenden Anstieg der Ausfallraten. Im Gegenteil: Von der Zahl der Kreditausfälle im US-Hochzinssektor sind Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern derzeit weit entfernt“, führt er aus.